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Fairtrade: Umsatzzuwächse in Österreich

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Bei Pro-Kopf-Umsatz weltweit an dritter Stelle - Hinter der Schweiz und Großbritannien

Die heimischen Konsumenten greifen im Supermarkt zunehmend zu sogenannten Fairtrade-Produkten, für die auch die erzeugenden Bauern in den Entwicklungs- und Schwellenländern einen fairen Preis bekommen. "Österreich liegt - auch im internationalen Vergleich - im Spitzenfeld", sagte der Geschäftsführer von Fairtrade Österreich, Hartwig Kirner, im Gespräch mit der APA.

Nur in der Schweiz und in Großbritannien sei der Pro-Kopf-Umsatz mit fair gehandelten Waren wie etwa Bananen, Kaffee, Schokolade/Kakao, Rosen und Fruchtsäften höher. Das hierzulande vor 20 Jahren eingeführte Gütesiegel soll Armut in den Erzeugerländern bekämpfen helfen.

2011 wurden in Österreich 100 Mio. Euro mit Fairtrade-Produkten umgesetzt. Seit Begründung des Labels seien 140 Mio. Dollar (rund 104 Mio. Euro) an Direkteinnahmen für die Bauern und bäuerlichen Genossenschaften, die die Waren liefern, erreicht worden, so Kirner.

"Mittlerweile ist jede fünfte Banane, die in Österreich verkauft wird, ein Fairtrade-Produkt", berichtete der Österreich-Chef. "Das Potenzial ist nach wie vor ungebrochen groß." In der Schweiz ist der Pro-Kopf-Umsatz etwa doppelt so hoch wie hierzulande - Tendenz weiter steigend.

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Die Erzeugnisse, die vor über 20 Jahren nur in kleinen Geschäften wie etwa den Weltläden und bei EZA erhältlich waren, stehen nun auch in den Regalen der großen Handelsketten. "Fairtrade ist nicht automatisch 'bio', aber ökologische Basisstandards und die faire Bezahlung der Bauern sind garantiert", erklärte Kirner.

So dürfen beispielsweise genau definierte Pestizide nicht verwendet werden, während der Bio-Anspruch weitergeht und Schädlingsbekämpfungsmittel zur Gänze verbietet. Allerdings seien 70 Prozent der in Österreich verkauften Fairtrade-Produkte auch biozertifiziert.

"EZA ist eine der Firmen, die als erste fair gehandelte Produkte nach Österreich gebracht haben und nun eine der Partnerfirmen von Fairtrade ist", so Kirner. Mit der Begründung des Fairtrade-Siegels sei dann der Schritt in die Supermärkte eingeleitet worden.

Neue Partner kämen ständig hinzu - zuletzt etwa der Textilhersteller Vossen. Der Schokoladenhersteller Zotter sei schon länger Partner, die Firma Pfanner verwendet auch bereits zum Teil Fairtrade-Erzeugnisse. Die größten Partner seien freilich die Lebensmittelhandelsketten - den Anfang machten 1993 Adeg, M-Preis und Pfeiffer, Merkur folgte 1995. 1999 kamen Spar und Metro hinzu, 2002 wurde Billa Partner und 2005 Hofer.

Das internationale Netzwerk Fairtrade hat seine Wurzeln in Großbritannien und Holland und griff laut Kirner 1993 relativ rasch auf Österreich über. "Die große Aufwärtsbewegung hat 2004 begonnen - mit dem verstärkten Engagement der Handelsketten und einer groß angelegten Werbekampagne", erinnert sich Kirner. "Mittlerweile sind in allen großen Handelsunternehmen Fairtrade-Produkte zu finden."

Auch international schreitet die Expansion voran. Vor zwei Jahren wurde beispielsweise in Tschechien eine Fairtrade-Inititative gegründet, die auch demnächst in der Slowakei tätig sein wird. Des weiteren entsteht gerade eine Initiative in Indien und Brasilien. "Es wird nun begonnen, die Produkte auch in diesen Regionen zu verkaufen, denn die Kaufkraft nimmt in den Schwellenländern sehr stark zu", so Kirner. In Südafrika ist Fairtrade bereits seit Jahren aktiv.

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