Wiener Börse

ATX geht klar schwächer ins Wochenende

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Zypern-Unsicherheiten und schwache US-Daten belasten.

Nach vier Verlusttagen in Folge hat die Wiener Börse den Handel am Freitag bei moderatem Volumen mit klar tieferen Notierungen beendet. Der ATX fiel 32,22 Punkte oder 1,30 Prozent auf 2.437,41 Einheiten. Auch das europäische Umfeld ging einheitlich mit Kursverlusten ins Wochenende. Belastet hätten Marktteilnehmern zufolge Unsicherheiten um Zypern sowie schwache US-Daten.

Die tatsächliche Entwicklung des Leitindex lag rund 23 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.460 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,31 Prozent, DAX/Frankfurt -1,64 Prozent, FTSE/London -0,54 Prozent und CAC-40/Paris -1,26 Prozent.

Die Euro-Finanzminister haben heute Nachmittag dem Rettungspaket für Zypern am frühen Nachmittag zugestimmt. Es umfasst 10 Mrd. Euro. Die zugesagten Kredithilfen reichen allerdings bei weitem nicht aus, um den gesamten Finanzbedarf zu decken. Dieser macht inzwischen 23 Mrd. Euro aus. Am Vormittag hatte Staatspräsident Nikos Anastasiades noch für Unsicherheit unter den Anlegern gesorgt, nachdem Forderungen nach mehr Geld von der EU als Antrag für eine Aufstockung der Finanzhilfen verstanden worden waren.

Am Nachmittag rückten dann US-Daten in den Fokus. Auf der Agenda stehen unter anderem die Einzelhandelsumsätze und Erzeugerpreise für März sowie das vorläufige Verbrauchervertrauen der Uni Michigan für April. Die Daten fielen durch die Bank schwächer als erwartet aus und sorgen damit für tiefere Notierungen an der Wall Street. Im Sog der US-Börsen ging es auch für die europäischen Aktienmärkte noch etwas tiefer bergab.

Unter dem negativen Sentiment litten europaweit Bankwerte. Auch die heimischen Branchenvertreter schlossen sich diesem Trend an. Erste Group fielen um klare 3,96 Prozent auf 23,92 Euro und Raiffeisen gaben 2,61 Prozent auf 26,70 Euro ab. Am Vortag konnten beide Titel noch klar im Plus schließen.

Weit unten auf der Kurstafel notierten auch UNIQA. Die Papiere korrigierten um 3,92 Prozent auf 10,18 Euro nach unten, nachdem sie am Vortag noch ein Plus von etwas viereinhalb Prozent verbuchen konnten. Im Anschluss an die gestrige Vorlage der endgültige Jahreszahlen haben die Analysten von Nomura ihr UNIQA-Kursziel von 10,0 Euro auf 10,50 Euro erhöht. Das Votum lautet auf "Neutral".

Neue Analystenstimmen gab es außerdem zur Post. Die Experten von Nomura haben ihr Kursziel für die Titel der Post von 30,0 Euro auf 31,50 Euro angehoben. Die Empfehlung "Neutral" blieb bestehen. Die Aktien der Post fielen um 0,73 Prozent auf 32,61 Euro.

Indessen haben die Börsen von Wien und von Warschau am Freitagnachmittag offiziell bekannt gegeben, "vorläufige Gespräche" für eine möglichen verstärkten Zusammenarbeit aufzunehmen. Zum derzeitigen Stand würden "alle strategischen Optionen und Kooperationsbereiche geprüft", hieß es in einer Mitteilung der Wiener Börse.

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