Im Vorfeld des EU-Gipfels zeigten sich die europäischen Märkte ohne klare Richtung.
Die Wiener Börse hat die Sitzung am Donnerstag bei schwachem Volumen noch mit einem kleinen Kursplus beendet. Der ATX stieg leicht um 2,09 Punkte oder 0,11 Prozent auf 1.885,10 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 17 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 1.902 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -1,00 Prozent, DAX/Frankfurt -1,31 Prozent, FTSE/London -0,65 Prozent und CAC-40/Paris -0,43 Prozent.
Nach weitgehend schwächerem Verlauf konnte der ATX im Späthandel noch leicht ins Plus drehen. In den Blickpunkt rückte der EU-Gipfel, bei dem die Staats- und Regierungschefs über Auswege aus der Schuldenkrise beraten. Marktbeobachter berichteten von Nervosität und Skepsis unter den Anlegern im Vorfeld des Gipfeltreffens. Die Hoffnungen, dass bei dem Treffen ein "großer Wurf" gelingen könnte, verringerten sich zunehmend, hieß es weiter.
Italien hat weiterhin große Mühe bei der Beschaffung von frischem Geld an den Finanzmärkten. Das Land konnte am Donnerstag zwar wie geplant Anleihen platzieren. Die Regierung in Rom musste aber erneut vergleichsweise hohe Zinsen für die neuen Papiere in Kauf nehmen. Ferner wurde bekannt, dass sich das Geschäftsklima in der Eurozone im Juni stärker als erwartet eingetrübt hat.
Auch von der US-Konjunkturfront gab es Neuigkeiten: So hat sich in den USA das Wirtschaftswachstum zu Jahresbeginn wie erwartet abgeschwächt und die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind in der vergangenen Woche leicht gesunken.
In einem schwachen europäischen Bank-Sektor rutschten die Titel von Raiffeisen 2,88 Prozent ins Minus auf 23,46 Euro. Die Aktien der Erste Group zogen gegen den Trend um 1,23 Prozent an und schlossen bei 14,01 Euro.
Fester zeigten sich auch Andritz mit einem Anstieg um 1,25 Prozent auf 38,75 Euro sowie Lenzing, die um 3,16 Prozent auf 64,68 Euro gewannen. Klar im Minus tendierten hingegen voestalpine mit einem Abschlag von 1,79 Prozent auf 20,04 Euro. Telekom Austria verloren 1,83 Prozent auf 7,63 Euro und Mayr-Melnhof büßten um 2,40 Prozent auf 72,01 Euro ein.
Zumtobel mussten ein Minus von 1,28 Prozent auf 7,70 Euro hinnehmen. In Reaktion auf die jüngste Zahlenvorlage des Leuchtenherstellers hat die UBS das Kursziel für die Titel von 11,0 auf 8,0 Euro gekürzt, die Anlageempfehlung "neutral" aber unverändert beibehalten.