Negatives Umfeld

ATX setzt Talfahrt weiter fort

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ATX fiel 41,78 Punkte oder 2,17 Prozent auf 1.881,42 Einheiten.

Die Wiener Börse hat die Sitzung am Donnerstag bei durchschnittlichem Volumen mit klar tieferen Notierungen beendet. Der ATX fiel 41,78 Punkte oder 2,17 Prozent auf 1.881,42 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund zwölf Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 1.893 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +1,02 Prozent, DAX/Frankfurt +0,65 Prozent, FTSE/London -0,28 Prozent und CAC-40/Paris -0,33 Prozent.

Der ATX setzte seine jüngste Talfahrt am Donnerstag in einem uneinheitlichen internationalen Umfeld fort. Ein Marktteilnehmer berichteten von einem "volatilen und sehr nervösen Handel". "Jede neue Nachricht zur Schuldenkrise in Europa sorgte an den Märkten für Bewegung", hieß es weiter.

So tauchten zu Mittag Gerüchte über ein mögliches Notfall-Treffen der EZB auf und sorgten zwischenzeitlich für etwas Auftrieb an den Börsen. Die Deutsche Bundesbank ist Spekulationen über ein solches Krisentreffen der EZB aber entgegengetreten.

Auch die Hoffnung auf eine rasche Regierungsneubildung in Italien hat die Investoren etwas durchschnaufen lassen, hieß es weiter. Zudem wird Lucas Papademos neuer griechischer Ministerpräsident. Der frühere Vizepräsident der EZB erhielt den Auftrag zur Bildung einer neuen Regierung.

Nachrichten gab es auch von der Konjunkturfront. So ist das Wirtschaftswachstum in der Eurozone nach einer Schätzung der EU-Kommission zum Stillstand gekommen. "Es besteht das Risiko einer erneuten Rezession", sagte Wirtschaftskommissar Olli Rehn bei der Präsentation der Herbstprognose.

"Unternehmensnachrichten blieben nebensächlich - das makroökonomische Bild überwiegt neuerlich", kommentierte ein Händler. Palfinger und Polytec haben neue Quartalszahlen präsentiert. Palfinger rutschten 9,15 Prozent auf 13,75 Euro ins Minus und Polytec gaben um 4,62 Prozent auf 6,60 Euro nach.

Die Aktien des Flughafen Wien schlossen nach Verkehrsergebnissen um 1,60 Prozent tiefer bei 30,97 Euro. BWT verloren im Vorfeld der am Freitag anstehenden Ergebnisse 6,21 Prozent auf 13,07 Euro.

Unter den Bankwerten mussten Raiffeisen ein Minus von 4,06 Prozent auf 17,71 Euro verbuchen. Erste Group verloren 5,02 Prozent auf 13,82 Euro. Unter den weiteren Indexschwergewichten sanken voestalpine um 3,98 Prozent auf 22,83 Euro. Andritz fielen 1,48 Prozent auf 66,50 Euro und OMV rutschten 1,84 Prozent ins Minus auf 23,97 Euro.

Wienerberger zählten mit einem Abschlag in Höhe von 2,85 Prozent auf 7,96 Euro ebenfalls zu den größeren Verlierern. Goldman Sachs hat das Kursziel von 8,2 auf 7,3 Euro gekürzt und die Verkaufsempfehlung "sell" beibehalten. Die Erste Group stuft Wienerberger von "accumulate" auf "hold" ab und setzt das Kursziel von 10,4 auf 9,3 Euro herab.

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