Während die Briten seit Jahresbeginn noch keinen einzigen Neuling am Parkett begrüßen durften, waren es im Big Apple bereits 18 mit einem Gesamtvolumen von 4,17 Mrd. Dollar. Die US-Börsianer erhoffen bis Jahresende weitere Megabörsengänge, die zum Teil mehr als 1 Mrd. Dollar Platzierungsvolumen aufweisen.
Damit liegt das Platzierungsvolumen aber auch in den USA noch 85 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Zuletzt hatte die US-Tochter des brasilianischen Fleischereiunternehmens JBS die Unterlagen für die Platzierung von Aktien im Wert von 2 Mrd. Dollar eingereicht. Zudem beabsichtigt der Hotelriese Hyatt den Verkauf von Papieren im Wert von mehr als 1,15 Mrd. Dollar.
Wie das Handelsblatt unter Berufung auf Fachleute der Bank of America berichtet, werden für die kommenden Monate gleich mehrere Megabörsengänge erwartet. Den bisher größten Börsengang markiert heuer der US-Hotel- und Freizeitriese Starwood Properties mit einem Volumen von 900 Mio. Dollar. Das Kapital soll zur staatlich subventionierten Investition in toxische Kreditpapiere genutzt werden.
"Die depressive Stimmung der vergangenen Monate, die vor allem bei den Banken auch mit einem großen Arbeitsplatzabbau einhergegangen ist, wandelt sich langsam", unterstreicht Branchenkenner Jan Vrbsky von der Baader Wertpapierhandelsbank.
Vor allem große Private-Equity-Fonds wie KKR bestätigen diese Einschätzung. Dieser platzierte zuletzt den Mikrochiphersteller Avago und beabsichtigt, die Discounterkette Dollar auf das Parkett zu schicken. "Viele Private-Equity-Unternehmen haben jahrelang in ihre Beteiligungen investiert und gehen nun an die Börse. Somit steigt auch der Platzierungsbedarf", unterstreicht Burghof.
In Deutschland hat Ende Juni der Online-Broker flatex als erstes deutsches Unternehmen 2009 den Sprung an den Frankfurter Entry Standard gemeistert. In Deutschland erwägt zudem der Bauriese Hochtief den Börsegang seiner Flughafensparte.
