Euro tendiert im frühen Handel unter 1,23 USD

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Der Euro hat sich am Donnerstag in der Früh im europäischen Devisenhandel tiefer gegenüber dem US-Dollar-Richtkurs der EZB vom Mittwoch sowie dem späten Devisengeschäft in New York gezeigt. Zu Franken und Yen ging es leicht nach unten, gegenüber dem Pfund gab es Aufschläge.

Die Sorgen um die Finanzkraft der Euro-Mitglieder reißen nicht ab. Am Mittwoch war es Spanien, das in das Zentrum der Aufmerksamkeit rückte. Gerüchte reichten aus, um die europäische Gemeinschaftswährung zumindest kurzfristig unter Druck zu bringen. Sowohl EU-Kommission als auch die spanische Regierung mussten schnell reagieren und entsprechende Presseberichte dementieren.

Nachdem sie der Euro am Vortag noch an der Marke von 1,23 Dollar festhalten konnte, rutschte er über Nacht unter dieses Niveau. Marktteilnehmer kommentierten, dass die Leitwährung offenbar noch immer empfindlich auf Nachrichten zur Schuldenkrise reagiere und die Unsicherheit an den Märkten hoch bleibe. Diese Unsicherheit bleibt aktuell nicht nur auf den Devisenmärkten präsent, an den Anleihenmärkten sind die Risikoaufschläge auf spanische Anleihen in die Höhe geschossen, das Risiko eines Zahlungsausfalles sehen Anleger deutlich gestiegen.

Am Nachmittag könnten zahlreiche Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten für Impulse beim Euro/Dollar sorgen. Neben Arbeitsmarktdaten werden auch die marktrelevanten Daten zu den Verbrauchpreisen und die Frühindikatoren sorgen.

Um 9 Uhr hielt der US-Dollar gegen den Euro bei 1,2266 nach 1,2277 USD beim Richtkurs vom Mittwoch. In New York war der Euro gegen den US-Dollar zuletzt mit 1,2301 USD aus dem Handel gegangen.

Das britische Pfund notierte gegen den Euro um 9.00 Uhr mit 0,8366 gegenüber 0,8309 GBP zum Euro-Richtkurs am Mittwoch. Der Schweizer Franken hielt gegen den Euro bei 1,3877 (1,3888) CHF, der japanische Yen bei 111,96 (112,15) JPY gegen den Euro. Die tschechische Krone notierte in der Früh bei 25,775 (25,741) CZK je Euro.

Spanien weiterhin im Fokus

[aus dem Morning Mail der Investkredit.] Mit Spannung wird die heutige Pressekonferenz nach der Tagung der Regierungschefs in Brüssel erwartet. Viele Markteilnehmer spekulieren, dass bei dem Treffen ein Hilfspaket für Spanien beschlossen werden könnte.

Gerüchte darüber reissen nicht ab und selbst die EU-Kommission hält die bisherigen Konsolidierungsmaßnahmen für nicht ganz ausreichend. Dazu könnte auch noch die Arbeitsmarktreform scheitern. IMF-Chef Strauss-Kahn wird morgen mit Ministerpräsident Zapatero in Madrid zusammentreffen um Maßnahmen zu besprechen und Finanzministerin Salgado hat für Freitag eine Stellungnahme zur aktuellen Situation angekündigt.

Gerüchten zufolge könnte die Gesamtsumme des Hilfspaketes 250 Mrd. Euro betragen – dies würde bedeuten, dass alleine für Spanien ein Drittel des des Gesamtpaketes benötigt würde.

EZB-Ratsmitglied Yves Mersch hat sich für eine Veröffentlichung von Banken-Stresstests in Europa ausgesprochen. Die Offenlegung der Ergebnisse könnte dabei helfen, das Vertrauen in das Bankensystem der Euro-Zone zu stärken, sagte Luxemburgs Zentralbankchef am Mittwoch. Transparenz sei unabdingbar, weil es in Europa womöglich eher eine Vertrauenskrise denn Probleme mit den Fundamentaldaten gebe.

Spanien war kurz zuvor vorangeprescht und plant nach US-Vorbild die Veröffentlichung der Stresstests, um anhaltende Spekulationen über eine Schieflage des Landes auszuräumen. In Deutschland sperren sich Banken dagegen. Sie fürchten, eine Veröffentlichung der Finanzlage einzelner Institute oder Länder bringe manche Geldhäuser in Bedrängnis und könnte eine Panik am Kapitalmarkt auslösen. Der Kurs des Euro blieb indes davon unbeeindruckt.

Indikatoren des Tages: GB Auftragstrend Industrie, US Verbraucherpreise, Realeinkommen, Leistungsbilanz, Erstanträge Arbeitslosenhilfe, Frühindikatoren, Philly Fed Index

Ein Euro ist ... (Änderung in Prozent)

Lew 1,9559 + 0,01
Tschechische Krone 25,7930 + 0,60
Forint 281,2800 + 1,04
Zloty 4,0845 + 0,53
Lei 4,2375 + 0,46
Kuna 7,2125 + 0,01
Gwina 9,7044 - 0,49
Estnische Krone 15,6461 + 0,00
Russischer Rubel 38,2453 - 0,44

Kanada-Dollar 1,2626 - 0,08
Rand 9,3646 - 0,00
Argentinischer Peso 4,8283 + 0,19
Brasilianischer Real 2,1991 + 0,15
Mexikanischer Peso 15,4952 + 0,14
Shekel 4,7056 + 0,49
Ägyptisches Pfund 6,9880 + 0,18
Türkische Neue Lira 1,9279 + 0,13

Singapur-Dollar 1,7140 - 0,22
Won 1488,6920 - 0,30
Taiwan-Dollar 39,5542 - 0,52
Hongkong-Dollar 9,5510 - 0,54
Baht 39,7900 - 0,43
Ringgit 4,0134 + 0,00
Indones. Rupie 11259,1700 + 0,04
Neuseel. Dollar 1,7593 - 0,80
Rupie 57,0857 - 0,05
Philipp. Peso 56,6479 - 0,31
Austral. Dollar 1,4249 - 0,15
Yuan 8,3785 - 0,41

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