Das gewaltige Rettungspaket hat der Gemeinschaftswährung nicht nachhaltig geholfen. Die Unsicherheit am Markt ist geblieben.
Der Kurs des Euro hat nicht nachhaltig vom Rettungspaket der EU profitiert. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am Dienstagnachmittag mit 1,2702 Dollar gehandelt. Nach der Ankündigung der Rettungsmaßnahmen von EU, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) war der Euro am Montag zeitweise auf fast 1,31 Dollar geklettert, gab aber im Tagesverlauf seine Gewinne ab. Die EZB hatte den Referenzkurs Dienstagmittag auf 1,2698 (Montag: 1,2969) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7875 (0,7711) Euro.
Unsicherheit ist geblieben
"Die Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone ist weiterhin vorhanden", sagte Thomas Amend, Devisenexperte beim Bankhaus HSBC Trinkaus. Durch das Rettungspaket sei den betreffenden Ländern aber Luft verschafft worden. Entscheidend sei, ob es den hoch verschuldeten Ländern tatsächlich gelinge, ihre Budgetdefizite zu reduzieren. So wird in Griechenland Ende Mai eine Überprüfung der Haushaltszahlen durch die EU erfolgen.
Staatsanleihen problematisch
Marktteilnehmer sehen laut Amend die Käufe von Staatsanleihen durch die EZB als Belastungsfaktor für den Euro. Die Ankündigung der EZB, eine Ausweitung der Geldmenge zu verhindern, habe den Markt nicht beruhigt, sagte Amend. Die EZB müsse die Märkte überzeugen, dass sie tatsächlich die zusätzliche Liquidität wieder einsammelt.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85960 (0,86405) britische Pfund, 117,38 (120,97) japanische Yen und 1,4095 (1,4248) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.222,50 (1.196,50) Dollar gefixt. Der Kilobarren Gold kostete 30.894,10 (29.693,30) Euro.