Nervosität vor Euro-Krisengipfel

Europas Börsen einheitlich sehr schwach

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Der Streit über ein zweites Rettungspaket für Griechenland spitzt sich zu.

Die europäischen Leitbörsen sind am Montag angesichts der anhaltenden weltweiten Schuldenprobleme einheitlich mit deutlichen Kursverlusten in die neue Handelswoche gestartet. Der Euro-Stoxx-50 rutschte um knapp zwei Prozent auf 2.622,36 Zähler ab. Vor allem die Angst vor einem Scheitern des Euro-Krisengipfels sorgt an den Finanzmärkten für zunehmende Nervosität, hieß es von Marktbeobachtern zur Begründung.

Vor dem Euro-Sondergipfel am Donnerstag spitzt sich der Streit über ein zweites Rettungspaket für Griechenland zu. Dabei werden die Rufe nach einem allerdings umstrittenen Schuldenerlass immer lauter. Vom Krisengipfel in Brüssel wird ein starkes Signal erwartet, um die nervösen Finanzmärkte zu beruhigen und eine Zuspitzung der Krise in anderen hoch verschuldeten Ländern zu verhindern.

Für Bewegung sorgten aber auch die Berichtssaison sowie neue US-Konjunkturdaten. "Aus strategischer Sicht ist die Entwicklung der Schuldenkrise allerdings viel wichtiger als die Unternehmenszahlen, und ihr Ausgang wird wahrscheinlich das wirtschaftliche Umfeld für die kommenden Quartale prägen", betonte ein Marktstratege.

Zudem konnte der jüngste Banken-Stresstest laut einer Händlerin die Märkte nicht beruhigen, da er nur wenig über die derzeitigen Risiken für die Eurozone und insbesondere die Lage der Banken aussagt. Finanzwerte führten in einem Branchenvergleich auch die Verliererlisten an. Abschläge auf breiter Front gab es zudem im Automobil-Sektor und bei Rohstoff-Titeln zu beobachten.

Unter den Bankwerten mussten UniCredit ein Minus von 6,36 % auf 1,133 Euro verbuchen und Intesa San Paolo büßten 6,51 % auf 1,48 Euro ein. Societe Generale schwächten sich um 5,48 % auf 32,80 Euro ab und BNP Paribas verloren 3,64 % auf 43,63 Euro.

Bei den Versicherern büßten Axa 5,40 % auf 12,885 Euro ein. Aegon verloren 5,26 % auf 3,924 Euro und Generali schlossen um 3,75 % tiefer bei 12,58 Euro. ING rutschten deutlich um 7,05 % ins Minus auf 7,071 Euro.

Auf Unternehmensseite rückten Philips-Aktien nach Zahlenvorlage in den Fokus. Der niederländische Elektronikkonzern ist im zweiten Quartal wegen Abschreibungen tief in die roten Zahlen gerutscht. Gleichzeitig kündigten die Niederländer aber ein 500 Millionen Euro schweres Spar- und ein zwei Milliarden Euro großes Aktienrückkauf-Programm an. Philips-Aktien büßten dennoch 0,95 % auf 17,20 Euro ein.

Im Automobil-Sektor fielen Peugeot um 4,11 % auf 28,695 Euro und Fiat musste einen Abschlag in Höhe von 4,37 % auf 6,78 Euro hinnehmen. Daimler bremsten sich um 3,32 % auf 51,50 Euro ab. VW Vorzüge sanken um 2,15 % auf 147,75 Euro.
 

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