Europas Börsen im Verlauf fester

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Deutlich festere Banken- und Minenwerte haben an den europäischen Aktienmärkten am Freitag für einen freundlichen Handelsverlauf gesorgt.

Unter den Finanztiteln setzten sich ING mit einem Kursplus von 3,82 % auf 6,258 Euro an die Spitze des Euro-Stoxx. Der niederländische Finanzkonzern teilte mit, dem Staat 5 Mrd. Euro an Kapitalhilfen zurückzahlen zu wollen. Als Termin sei der 21.12. vorgesehen. Weitere Bankenwerte wie Credit Suisse und Barclays verteuerten sich um mehr als 1 %.

Bei den Rohstoffaktien waren die jüngsten Konjunkturdaten aus China der treibende Faktor. So stieg etwa die Industrieproduktion Chinas im November so stark wie zuletzt Mitte 2007. Die zuversichtlich stimmenden Daten trieben auf Seiten der Rohstoffe selbst etwas den Kupferpreis an. Im Stoxx-50 waren es entsprechend die Papiere von BHP Billiton, Rio Tinto und Anglo American, die besonders hoch in der Gunst der Börsianer standen. BHP stiegen um 2,32 % auf 1.893 Pence, Rio Tinto um 2,12 % auf 3.160,5 Pence und Anglo arbeiteten sich um 2,1 % auf 2.576 Pence vor.

"Der Markt schleppt sich in Richtung Jahresende, wie wir in den vergangenen Tagen beobachten konnten", sagte Carsten Klude, Chefökonom von M.M.Warburg. "Vor allem die heute anstehenden US-Daten, allen voran die Einzelhandelsumsätze sowie das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan, dürften am Nachmittag den Markt noch einmal bewegen." Allerdings sollten Marktteilnehmer nicht zu viel erwarten, fügte der Experte hinzu.

Pharmawerte rücken ebenfalls in den Fokus. Die Schweizer Roche kommt bei der Entwicklung von Ocrelizumab zur Behandlung von rheumatoider Arthritis voran. Eine erste Phase-III-Studie mit dem Wirkstoff habe ihren primären Endpunkt in Hinblick auf die Wirksamkeit des Mittels erreicht. Zudem beendeten der Pharmakonzern und das Massachusetts General Hospital eine Studie zu Herzversagen aufgrund positiver Ergebnisse früher als erwartet. Trotz der insgesamt erfreulichen Nachrichten, entwickelten sich die Aktien mit einem Plus von 0,18 % auf 169,2 Franken unterdurchschnittlich.

Bei den Einzelwerten stach Thales mit einem Plus von 6,5 % auf 35,0 Euro positiv hervor. Europas größter Rüstungselektronikkonzern will seine Produktivität in den kommenden fünf Jahren um 1,3 Mrd. Euro steigern. Weitere Rüstungswerte wie EADS und Rheinmetall gewannen ebenfalls um die 2 % hinzu. Burberry gewannen im britischen "Footsie" nach einem positiven Analystenkommentar knapp drei Prozent hinzu, ebenso die beiden Reisekonzerne Tui Travel und Thomas Cook, die deutlich fester tendierten.

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