Schwache Bankenaktien

Europas Börsen schließen im Minus

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Euro-Stoxx-50 sank um 28,61 Einheiten oder 0,94% auf 3.017,16 Zähler.

Die europäischen Leitbörsen sind am Mittwoch einheitlich mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 28,61 Einheiten oder 0,94 Prozent auf 3.017,16 Zähler.

Marktteilnehmer verwiesen auf eine Gegenbewegung nach den jüngsten Kursgewinnen. Auch aus Übersee kamen keine positiven Impulse: Die Wall Street zollte ihrer zuletzt starken Entwicklung Tribut, und bereits am Morgen hatten die deutlich gestiegenen chinesischen Geldmarktsätze für rote Kurstafeln in Asien gesorgt.

Bankenwerte gerieten angesichts der von der Europäischen Zentralbank (EZB) geplanten Überprüfung von 124 Geldhäusern im Euro-Raum unter Abgabedruck. Die Prüfung soll im November beginnen und einschließlich Stresstest etwa ein Jahr dauern. Im November 2014 soll die EZB dann die Aufsicht über diese Institute übernehmen. Die Währungshüter verlangen von den Instituten eine sogenannte harte Kernkapitalquote von acht Prozent als Puffer gegen Krisen.

Belastend wirkte außerdem ein Medienbericht über eine Milliardenstrafe für die niederländische Rabobank im Libor-Skandal. Unter den Stoxx-600-Branchenindizes verbuchte auch der Bankensektor die größten Verluste. BBVA und UniCredit rutschten jeweils um mehr als drei Prozent ab. Societe Generale verbuchten ein Minus von 2,42 Prozent und Banco Santander verbilligten sich 2,39 Prozent. Deutsche Bank mussten einen Kursabschlag von 2,185 Prozent einstecken.

Kräftige Kursabschläge bei Orange zogen den Sektor für Telekomwerte nach unten. Kosteneinsparungen konnten bei der ehemals unter dem Namen France Telecom firmierende Telefongesellschaft den Umsatzrückgang im dritten Quartal nicht ausgleichen. Der ehemalige Monopolist kämpft im Heimatmarkt, der rund die Hälfte des Umsatzes ausmacht, mit harter Konkurrenz des Günstiganbieters Iliad. Der operative Gewinn sank deutlich. Orange-Aktien sackten mit minus 5,35 Prozent an das Ende im Euro-Stoxx-50.

Iberdrola-Papiere verbilligten sich nach Zahlen um 2,23 Prozent. Der spanische Energiekonzern kämpft weiter mit neuen Auflagen in Großbritannien und im Heimatmarkt, mit Extrakosten in Brasilien und einem starken Euro. Diese Effekte belasteten das operative Ergebnis in den ersten neun Monaten deutlich.

Die Heineken-Aktie rutschte um 4,45 Prozent ab. Der drittgrößte Brauereikonzern der Welt rechnet wegen der Kunden-Zurückhaltung in Mittel- und Osteuropa und des starken Euro jetzt mit einem Gewinnrückgang im laufenden Jahr. Der Gewinn werde nun einstellig sinken.

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