Trotz Spanien

Europas Börsen schließen mit Aufschlägen

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Euro-Stoxx-50 erhöhte sich um 30,54 Einheiten oder 1,24% auf 2.487,08 Zähler.

Die europäischen Leitbörsen sind am Donnerstag am Tag nach der Herabstufung Spaniens durch die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) einheitlich mit Gewinnen aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 erhöhte sich um 30,54 Einheiten oder 1,24 Prozent auf 2.487,08 Zähler.

Dass die Abhängigkeit der spanischen Banken von der EZB sich erstmals seit einem Jahr etwas verringert hat, sorgte im Verlauf unterdessen für positive Stimmung auf den Märkten, hieß es von Börsianern. Im September liehen sich die spanischen Banken bei der EZB weniger als im August, wie bekannt wurde. Darüber hinaus begrüßten Börsianer eine möglicherweise erst spätere Einführung der geplanten Basel-Richtlinien für die Bankenbranche.

Im Blickpunkt standen im Vormittagshandel zudem Konjunkturdaten aus der Eurozone, sowie eine Anleiheaktion des angeschlagenen Eurolandes Italien. Mit Spannung wurde erwartet, inwieweit sich die S&P-Abstufung Spaniens auf die Refinanzierungskosten Italiens auswirken wird. Italien musste am Berichtstag für dreijährige Schulden höhere Zinsen als vor einem Monat bieten. Auf Konjunkturseite zeigten zudem aktuelle Daten, dass sich der Preisauftrieb auf Verbraucherebene in Frankreich im September abgeschwächt hat. In Deutschland hat der Preisdruck im September leicht nachgelassen.

Im Verlauf des Nachmittags sorgten dann aktuelle US-Daten zum Arbeitsmarkt für Auftrieb auf den Märkten. In den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche stark gesunken und auf den tiefsten Stand seit Februar 2008 gefallen. Im Vergleich zur Vorwoche sank die Zahl um 30.000 auf 339.000 Anträge. Volkswirte hatten mit 370.000 Anträgen gerechnet.

Im Sog der gestiegenen Risikofreude der Anleger war im Verlauf ein Aufwärtstrend bei Bankwerten zu beobachten. So zählten Societe Generale mit einem satten Plus von 4,86 Prozent auf 23,845 Euro und UniCredit mit einem Aufschlag von 3,92 Prozent auf 3,502 Euro zu den stärksten Werten innerhalb des Euro-Stoxx-50. Deutsche Bank stiegen um 3,63 Prozent auf 33,10 Euro.

Carrefour verzeichneten einen kräftigen Aufschlag von 3,69 Prozent auf 16,58 Euro. Der weltweit zweitgrößte Einzelhändler steigerte in seinem dritten Geschäftsquartal den Umsatz dank der Zuwächse in Schwellenmärkten wie Lateinamerika überraschend deutlich. In den Fokus rückten nach erfreulichen Umsatzzahlen auch Burberry. Die Aktie des britischen Luxusgüterkonzerns verzeichnete einen Kurssprung von über 13 Prozent auf 1.136 Pence. Die Anteile des französischen Pendants LVMH erhöhten sich deutlich um 3,84 Prozent auf 122,95 Euro.

Nokia sanken unterdessen um knapp zwei Prozent auf 1,97 Euro ans untere Ende des Euro-Stoxx-50. Abschläge gab es auch in Siemens, die um 1,28 Prozent auf 77,05 Euro nachgaben. Nach der gescheiterten Fusion mit EADS vom Vortag rückten die BAE-Systems Anteilsscheine an der Londoner Börse um 2,37 Prozent auf 328,50 Pence vor.

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