Konjunktur schwächelt

Europas Börsen schließen wenig verändert

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Vor allem die Einzelhändler waren schwach auf der Brust.

Europas Leitbörsen sind am letzten Handelstag dieser Woche mit kaum veränderter Tendenz aus dem Handel gegangen. In der Früh sorgten positive BIP-Zahlen im EU-Raum für ein freundliches Klima. Diese Zahlen konnten den Börsen allerdings nachhaltig keine Impulse verleihen. Investoren mutmaßten, dass den Ländern der EU noch eine Konjunkturabkühlung in diesem Jahr bevorstehen dürfte. Das sei durch die derzeitige Schuldenkrise zu begründen.

Der Euro-Stoxx-50 notierte um 0,45 % oder 12,12 Punkte tiefer bei 2.708,73 Punkten. Aus Sorge um die Stärke der Weltkonjunktur, hier besonders um die US-Wirtschaft, drehten Europas Leitindizes zu Mittag einheitlich ins Minus. Gemischt ausgefallene US-Konjunkturdaten ließen am frühen Nachmittag viele Indizes wieder freundlicher tendieren.

Im europäischen Branchenvergleich lagen Immobilienwerte mit plus 0,85 % an der Spitze. Gut behauptet hielten sich auch Rohstofftitel mit plus 0,19 %. Diese profitierten von den hohen Öl- und Metallpreisen. Das Schlusslicht bildeten die Aktien von Einzelhändlern mit minus 1,51 %. An der Euro-Stoxx 50-Spitze rangierten Anheuser-Busch (plus 1,82 % auf 41,95 Euro). Am Index-Ende notierten Banco Santander (minus 1,93 % auf 9,50 Euro).

In der schwachen Einzelhandelsbranche hat die belgische Delhaize Group nach einer Senkung des Gewinnausblicks 11,20 % eingebüßt und bei 51,75 Euro geschlossen. Das Unternehmen hat mit einem Umsatzrückgang seiner größten Tochtergesellschaft Food Lion in den USA zu kämpfen. KBS Securities änderte daraufhin das Anlagevotum von "Akkumulieren" auf "Halten" und setzte den Zielkurs mit 55,00 Euro fest.

Der größte deutsche Stahlkonzern ThyssenKrupp hat hingegen nach Zuwächsen in den ersten neun Monaten seines Geschäftsjahres 2009/10 seine Prognose angehoben. Vor Steuern verdiente das Unternehmen 414 Mio. Euro nach einem Verlust von 772 Mio. im Vorjahreszeitraum. Der Konzern übertraf damit die Markterwartungen. Analysten hatten mit einem EBT von 242 Mio. Euro gerechnet. ThyssenKrupp-Papiere gingen mit einem Plus von 1,51 % auf 23,15 Euro aus dem Handel.

Unter Druck gerieten Aktien von Eon (minus 1,56 % auf 22,70 Euro). Die deutsche sozialdemokratische Partei droht laut "Financial Times Deutschland" mit einer Verfassungsklage, wenn die Bundesregierung die Steuer auf Brennelemente doch noch zurücknimmt und stattdessen auf den Vorschlag der Versorger eingeht, einen Atomfonds zu einzurichten.

Börse          Index          Schluss       Diff (P)    Diff (%)
 Wien           ATX            2.416,74     +  15,31       +0,64
 Frankfurt      DAX            6.110,41     -  24,76       -0,40
 London         FT-SE-100      5.275,44     +   9,4        +0,18
 Paris          CAC-40         3.610,91     -  10,16       -0,28
 Zürich         SPI            5.556,78     +  13,74       +0,25
 Mailand        FTSE MIB      20.473,15     -  66,25       -0,32
 Madrid         IBEX-35       10.275,80     -  66,60       -0,64
 Amsterdam      AEX              323,92     -   0,20       -0,06
 Brüssel        BEL-20         2.485,70     -  20,20       -0,81
 Stockholm      SX Gesamt        323,55     +   1,80       +0,56
 Europa         Euro-Stoxx-50  2.708,73     -  12,12       -0,45

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