Die europäischen Aktienmärkte haben zu Mittag klar im Minus tendiert.
Der DAX in Frankfurt notierte um 13.10 Uhr mit 6.885,31 Punkten und einem Abschlag von 53,32 Einheiten oder 0,77 Prozent. Der FT-SE-100 der Börse London reduzierte sich um 16,6 Zähler oder 0,28 Prozent auf 5.887,89 Stellen.
Auch Euro-Stoxx-50 mit Verlusten
Der die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion umfassende Euro-Stoxx-50 gab 21,78 Einheiten oder 0,75 Prozent auf 2.892,98 Punkte ab, nachdem er zuvor vier Handelstag in Folge im Plus abgeschlossen hatte.
Anhaltende Verunsicherung auf den Märkten
Laut Händlern wirkte sich die anhaltende Unsicherheit am Markt belastend aus. Dazu beigetragen habe weiterhin eine Mixtur aus dem Atomdesaster in Japan, den Unruhen im Nahen Osten und der Sorge um die portugiesischen Staatsfinanzen. Der japanische Ministerpräsident Naoto Kan hatte die Lage im havarierten Kernkraftwerk Fukushima am Morgen weiterhin als "unvorhersehbar" beschrieben.
Banken vor Stresstests besonders unter Druck
Eine Branchenbetrachtung präsentierte den Bankensektor am schwächsten. Unter Druck kamen dabei vor allem die Papiere von italienischen Finanzinstituten. Intesa SanPaolo sackten um 3,40 Prozent auf 2,216 Euro ab. Unicredit büßten 3,52 Prozent auf 1,812 Euro ein. Begründet wurden die Kurstalfahrten mit einer angekündigten Kapitalerhöhung im Ausmaß von einer Mrd. Euro des Kontrahenten Unione di Banche Italiane, dessen Papiere in Mailand um 9,80 Prozent auf 6,20 abrutschten. Analysten äußerten daraufhin Bedenken, dass weitere Banken dem Beispiel folgen könnten. Die Branche wartete aber auch gespannt auf im Laufe der Woche erwartete Ergebnisse eines erneuten Banken-Stresstests in Irland.
Banco Poplare sackten um 6,7 Prozent auf 2,10 Euro ab. Hier drückte zusätzlich eine negative Analystenstimme auf den Aktienkurs, hieß es. Die Experten von Goldman Sachs revidierten ihr Kursziel für die Titel von 2,90 auf 2,75 Euro nach unten.
Philips im Plus, Siemens mit leichtem Minus
Stärkster Wert im Euro-Stoxx-50 waren die Papiere von Philips Electronics (plus 0,95 Prozent auf 22,39 Euro), die sich von einem am Vortag erlittenen Kursrutsch erholten. Händler verwiesen allerdings auch auf den verkündeten Börsengang von Osram. Siemens will die Lichttochter, die in Konkurrenz zur Lichtsparte von Philips steht, im Herbst an die Börse bringen. Siemens gingen um 0,88 Prozent auf 93,43 Euro zurück.
Rohstoffsektor auf der Gewinnerseite
Zu den Gewinnern gehörten auch Werte aus dem Rohstoffsektor. Der Teilindex Stoxx 600 Basic Materials stieg als bester Sektorindex um 0,43 Prozent. Vedanta Resources gehörten in London mit plus 1,19 Prozent auf 2.202 Pence zu den gefragtesten Werten. Rio Tinto, Lonmin und BHP Billiton legten auf den Rängen zwischen 0,8 und 1,1 Prozent zu.