Im Frühhandel

Europas Leitbörsen deutlich im roten Bereich

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Der Euro-Stoxx-50 startete mit minus 1,11 Prozent oder 38,10 Punkte.

Die Leitbörsen in Europa konnten sich am Dienstagvormittag von ihren Vortagesverlusten nicht erholen. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.30 Uhr mit minus 1,11 Prozent oder 38,10 Punkte bei 3.399,97 Einheiten. Der DAX in Frankfurt fiel 0,97 Prozent oder 106,19 Zähler auf 10.878,78 Punkte. In London zeigte sich der FTSE-100 mit minus 0,38 Prozent oder 25,64 Einheiten auf 6.684,88 Punkte.

Angesichts der drohenden Pleite Griechenlands sind die Anleger nach wie vor nervös. Dass der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis offenbar ohne neue Reformliste zum Treffen der Eurogruppen-Finanzminister am Donnerstag reisen will, sorgt für weitere Unruhe. Varoufakis warnte gar vor einer Auflösung Europas.

Zudem erhielt die Europäische Zentralbank (EZB) Rückenwind vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) im jahrelangen Rechtsstreit um das nie genutzte OMT-Programm zum Ankauf von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank (EZB). Ein entsprechendes Programm der Notenbank aus dem Jahr 2012 sei rechtmäßig, urteilten die Richter. Konkret ging es um den EZB-Beschluss von 2012, notfalls unbegrenzt Anleihen von Euro-Krisenstaaten zu kaufen, um diese zahlungsfähig zu halten.

Im Tagesverlauf richten sich die Blicke am Vormittag auf die ZEW-Konjunkturerwartungen in Deutschland. Am Nachmittag könnten Daten zum US-Immobilienmarkt bewegen.

Unter den Einzelwerten standen zunächst Statoil-Titel im Fokus. Der norwegische Öl- und Gaskonzern will weitere Stellen streichen. Bis Ende 2016 sollen 1.100 bis 1.500 Arbeitsplätze abgebaut werden. Die Aktionäre reagierten verhalten, denn die Titel notierten nur 0,15 Prozent im Plus.

Hingegen verloren die Papiere der UniCredit 0,58 Prozent. Die größte italienische Bank hat kein Interesse an der deutschen Postbank. "Nein, die passt nicht gut zu unserer Strategie", sagte Verwaltungsratschef Giuseppe Vita dem "Handelsblatt" (Dienstag). Der Wachstumsfokus der UniCredit liege vor allem auf dem Private Banking Wealth Management (Beratung von vermögenden Kunden) und dem Firmenkundengeschäft.

Noch deutlicher sackten die Aktien von Airbus in Amsterdam um 2,97 Prozent ab. Auf der Luftfahrtmesse im französischen Le Bourget feiert Airbus jedoch Erfolge: Der Flugzeugbauer hat inzwischen 146 Flugzeuge verkauft mit einem Wert von 24 Milliarden US-Dollar.

Auch die Lufthansa-Aktie notierte zuletzt 1,38 Prozent tiefer. Am Dienstagmorgen musste die Fluggesellschaft ihre Jahresprognose für den operativen Gewinn erneut bekräftigen, nachdem am Markt zuvor Spekulationen über ein Verfehlen der Ziele die Runde gemacht hatten. "Wir peilen nach wie vor für das Gesamtjahr 2015 einen bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) vor Streikkosten von mindestens 1,5 Milliarden Euro an", sagte ein Sprecher. Ein Interview im Mitarbeitermagazin "Lufthanseat" über das Sparprogramm und dessen Beitrag zum Jahres-Ebit hatte für Irritationen gesorgt.

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