Starke US-Vorgaben und das Leerverkaufs-Verbot sorgen für neuen Auftrieb.
Die europäischen Aktienmärkte haben am Freitag zu Mittag einheitlich mit klar festeren Kursen tendiert. Der DAX in Frankfurt notierte gegen 12.00 Uhr mit 5.956,99 Punkten und einem Plus von 159,33 Einheiten oder 2,75 Prozent. Der FT-SE-100 der Börse London erhöhte sich um 94,0 Zähler oder 1,82 Prozent auf 5.256,80 Stellen.
Der die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts-und Währungsunion umfassende Euro-Stoxx-50 legte 65,69 Einheiten oder 2,97 Prozent auf 2.281,14 Punkte zu.
Positive US-Vorgaben
Nach einem Handelsstart im Minus haben die wichtigsten europäischen Börsen klar ins Plus gedreht und die Gewinne im Verlauf sukzessive ausgebaut. Börsianer verwiesen zur Begründung vor allem auf positive US-Vorgaben. Die US-Börsen hatten am Donnerstag deutlich im Plus geschlossen, der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial legte zuletzt weiter zu. Auch in Asien überwogen positive Vorzeichen.
Experten zufolge sollte sich zudem das Verbot von Leerverkäufen
in Belgien, Frankreich, Italien und Spanien positiv auswirken. "Das dürfte helfen, die zuletzt starken Schwankungen teilweise zu kontrollieren", sagte ein Marktstratege. Für Bewegung im Tagesverlauf könnten noch die anstehenden US-Konjunkturdaten sorgen, darunter das von der Uni Michigan erhobene Verbrauchervertrauen.
Nachdem im frühen Handel alle Branchenindizes im Minus gelegen hatten, zeigten sie sich zu Mittag allesamt im Plus. Am stärksten entwickelte sich der Bereich Versicherungen. Auch der Bankenindex hielt sich gut.
Die Einzeltitel aus der Bankenbranche zeigten sich jedoch uneinheitlich. Die Aktien der italienischen UniCredit etwa gewannen rund dreieinhalb Prozent und zählten damit zu den stärksten Euro-Stoxx-Werten. In London führten Barclays den "Footsie" an und stiegen um 7,48 Prozent auf 191,150 Pence, auch Lloyds Banking Group notierten sehr fest. Bei Societe Generale fiel das Plus mit etwa einem Prozent vergleichsweise gering aus, Credit Agricole zählten mit minus 0,27 Prozent auf 6,368 Euro zu den wenigen Verlierern.
Spitzenreiter im europäischen Leitindex waren die Aktien des französischen Einzelhändlers Carrefour, die sich um knapp sechs Prozent verteuerten. Angeblich ist der US-Branchenkollege Wal Mart an den Brasilien-Aktivitäten von Carrefour interessiert, hieß es von einem Marktbeobachter.
In Zürich schließlich setzten sich Zurich Financial Services mit plus 8,43 Prozent auf 173,600 Franken an die Spitze des SMI. Sie profitierten von positiven Analystenkommentaren nach Vorlage der Zahlen am Vortag.