Der Euro-Stoxx-50 stieg 32,30 Einheiten oder 1,32% auf 2.474,11 Punkte.
Die Leitbörsen in Europa haben am Donnerstag im frühen Handel einheitlich mit Gewinnen tendiert. Um 10.15 Uhr notierte der DAX in Frankfurt mit 7.055,37 Punkten, das entspricht einem Plus von 90,68 Einheiten oder 1,30 Prozent. In London stieg der FT-SE-100 52,9 Einheiten oder 0,93 Prozent auf 5.710,73 Zähler. Der Euro-Stoxx-50 stieg 32,30 Einheiten oder 1,32 Prozent auf 2.474,11 Punkte.
Im Blickfeld steht die mit Spannung erwartete EZB-Ratssitzung. Volkswirte gehen mehrheitlich davon aus, dass die EZB ihren Leitzins erneut senken wird. Am Nachmittag erhoffen sich die Anleger dann von Notenbankchef Mario Draghi Einzelheiten zum geplanten Kauf von Staatsanleihen notleidender Euroländer durch die EZB. Seit Tagen halten Gerüchte und Spekulationen über die Ausgestaltung des Programms die Märkte in Atem. Zuletzt waren Einzelheiten der EZB-Pläne in der Presse durchgesickert. Den Informationen zufolge plant die Europäische Zentralbank im Kampf gegen die europäische Staatsschuldenkrise ein unbegrenztes Kaufprogramm für Anleihen. Die Käufe sollen so gestaltet sein, dass die Geldmenge in der Eurozone nicht verändert wird.
Zuvor wird noch die britische Notenbank ihren Zinsentscheid bekanntgeben. Am Markt wird damit gerechnet, das die Bank of England (BoE) den aktuellen Leitzins bei 0,5 Prozent halten wird. Aus der Eurozone stehen außerdem noch die endgültigen Zahlen zum Bruttosozialprodukt für das zweite Quartal an. Impulse könnten am Nachmittag auch von der Veröffentlichung des vielbeachteten ADP-Arbeitsmarktberichts in den USA kommen.
Unter den Einzelwerten kletterte der Öltitel Repsol um 3,22 Prozent auf 15,215 Euro an die Spitze des Euro-Stoxx-50. Unter den Finanztiteln legten UniCredit knapp drei Prozent auf 3,328 Euro zu. Societe Generale verbesserten sich um 2,07 Prozent auf 21,71 Euro und Intesa SanPaolo stiegen 1,27 Prozent auf 1,278 Euro.
Nokia zeigten sich weniger gut gesucht und knüpften damit an die Verluste des Vortags an. Die Titel gaben um 0,30 Prozent auf 1,98 Euro ab. Nokia hat sich am Donnerstag für ein irreführendes Werbevideo entschuldigt. Der auf YouTube hochgeladene Spot soll die Qualität des Bildstabilisators OIS bei dem neuen, am Mittwoch vorgestellten Lumia 920 zeigen. Der Spot wurde allerdings nicht mit dem neuen Smartphone, sondern einer professionellen Kamera gedreht.
Die Aktien des Billigfliegers Easyjet legten vor der Präsentation von Verkehrszahlen für August an der Londoner Börse um 2,63 Prozent auf 558,30 Pence zu. Die Lufthansa-Aktie könnte erneut Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Europas größte Fluggesellschaft strich inzwischen zwei Drittel ihrer Flüge am Freitag und ist wohl erstmals offen für eine Schlichtung. Allerdings nur in der Tariffrage, wie die "Financial Times Deutschland" berichtet. Vom wesentlichen Punkt, den neuen niedrigeren Entlohnungsstrukturen für das Kabinenpersonal, will sie nicht abrücken. Diese Strukturen sind jedoch die Ursache, weshalb die Gewerkschaft Ufo mit den Streiks begann. Ein Händler sagte dazu: "Folglich wird das Angebot der Lufthansa die Fortdauer des Streik nicht verhindern."