Vorbörslich

Europas Leitbörsen etwas höher erwartet

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Dank freundlicher Vorgaben wird der europäische Aktienmarkt nach vier Verlusttagen in Folge zum Wochenausklang etwas höher erwartet. Händler verwiesen am Freitagmorgen zudem auf starke Konjunkturdaten am Morgen aus Asien, die die Hoffnung auf eine weltweite wirtschaftliche Erholung verstärkten.

Der Future auf den Euro-Stoxx-50 stand gegen 8.10 Uhr 0,26 Prozent höher als zum europäischen Handelsschluss am Vortag. Den Londoner FTSE 100 taxierte Finspreads 0,22 Prozent fester. Der X-DAX als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex stand um 8.05 Uhr bei 6.239,24 Punkten um 0,16 Prozent über dem Xetra-Schluss am Vortag.

In Tokio profitierte der Nikkei-225-Index auch von Konjunkturdaten aus Japan und schloss mit einem kleinen Plus. An der Wall Street hatte der Dow Jones Industrial zwar schwächer, aber über seinem Tagestief geschlossen, und der Future auf den US-Leitindex gewann seit dem europäischen Börsenschluss 0,26 Prozent. Für Bewegung könnten am Nachmittag neue Konjunkturdaten aus den USA wie das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan und der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe sowie die Konsum- und Bauausgaben sorgen.

Von Unternehmensseite war die Nachrichtenlage einmal mehr übersichtlich. Die UniCredit hat nach dem erzwungenen Rücktritt von Alessandro Profumo einen neuen Spitzenmann: Wie die Mailänder Großbank mitteilte, wird der bisher für das Osteuropageschäft zuständige Federico Ghizzoni neuer Vorstandschef. Aktien von Ölkonzernen könnten vom weiter gestiegenen Preis für den wichtigen Rohstoff profitieren. Negative Neuigkeiten gab es indes vom Schweizer Pharmakonzern Novartis, der in den USA ein Bußgeld von über 400 Millionen US-Dollar zahlen muss.

Commerzbank-Aktien legten im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz (L&S) fast ein Prozent zu. Laut "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) wird der Aufsichtsrat des Finanzinstituts im Oktober zusammenkommen, um über eine Kapitalerhöhung noch in diesem Jahr zu beraten. Dabei zielt die Commerzbank der Zeitung zufolge auf einen Erlös von drei bis vier Milliarden Euro ab. Ein Börsianer sieht die Commerzbank indes wegen des noch zu niedrigen Aktienkurses nicht unter Druck eine Kapitalerhöhung durchzuführen. Zudem habe der Vorstandsvorsitzender Martin Blessing vor einigen Tagen noch gesagt, dass es noch Monate bis zu einem solchen Schritt dauern könnte. Ferner erwarten Analysten dem Börsianer zufolge, dass die Bank 5 bis 15 Milliarden Euro frisches Geld aufnehmen dürfte, um die Staatshilfe zurückzuzahlen. Insofern wäre der in der FAZ genannte Schritt erst der Anfang. Den Kurseinfluss der Nachricht hält der Marktteilnehmer und auch ein anderer Händler für nur gering.

BMW sorgten mit eine Rückrufaktion in den USA für Gesprächsstoff. Händler verwiesen auf Medienberichte, wonach der Münchener Autobauer etwa 200.000 Fahrzeuge wegen Problemen mit dem Bremssystem zurückrufen muss. Finanziell dürfte sich das laut Heino Ruland von Ruland Research zwar kaum bemerkbar machen. Allerdings dürfte das Ansehen von BMW angekratzt werden. Ein anderer Börsianer sieht auch keinen starken Einfluss auf den Aktienkurs. Die Papiere notierten bei L&S kaum verändert.

Brenntag stehen mit einer Aktienplatzierung durch die Deutsche Bank im Fokus. Die Bank platziert insgesamt bis zu 11,0 Millionen Aktien des Chemikalienhändlers bei institutionellen Investoren. Die Aktien, die bis zu 21,4 Prozent an dem MDax-Unternehmen repräsentierten, würden im einem beschleunigten Bookbuildingverfahren platziert. Die Anteile gehörten dem Großaktionär BC Partners, der zuvor noch 54 Prozent der Brenntag-Anteile hielt. Laut Händler sei erwartet worden, dass sich der Großaktionär direkt nach dem Ende der Lock-Up-Frist von Anteilen trennen würde. Er rechne daher mit einem ähnlichen Kursverlauf wie bei Kabel Deutschland am Vortag, die sich nach einem schwächeren Start schnell erholt haben. Am Markt überwiege dann der positive Faktor, dass der Streubesitz gestiegen sei. Die Aktien fielen vorbörslich um knapp zwei Prozent zurück.

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