Stimmung der deutschen Wirtschaft hellt sich überraschend auf.
Die Leitbörsen in Europa haben sich am Mittwochvormittag mit etwas höherer Tendenz gezeigt. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.00 Uhr mit plus 0,16 Prozent oder 5,25 Punkte bei 3.344,58 Einheiten.
Der DAX in Frankfurt gewann 0,29 Prozent oder 34,97 Zähler. Dies reichte aus, um den Leitindex mit 12.002,46 Punkten knapp über die Marke von 12.000 Zählern zu hieven, die er letztmals im April 2015 gesehen hatte. In London zeigte sich der FTSE-100 mit plus 0,21 Prozent oder 15,39 Einheiten auf 7.290,22 Punkte. Weitere Börsen wie in der Schweiz und Spanien präsentierten sich hingegen mit leichten Abschlägen.
Konjunkturseitig steht der ifo-Geschäftsklimaindex im Fokus der Anleger. Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im Februar überraschend aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex kletterte von 109,9 auf 111,0 Punkte. "Nach verhaltenem Jahresauftakt befindet sich die deutsche Wirtschaft wieder auf gutem Kurs", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Zuvor hatten politische Störfeuer wie ein harter Brexit, die Neuwahlen in den Niederlanden sowie Frankreich und eine protektionistische Handelspolitik von US-Präsident Trump eine gewisse Risikokomponente geliefert.
Im Tagesverlauf stehen die Verbraucherpreise aus der Eurozone sowie Daten zum US-Immobilienmarkt und das Protokoll zur Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Programm.
Bei den Einzelwerten bewegten abermals Geschäftsberichte. So fuhr Lloyds 2016 den höchsten Gewinn seit einem Jahrzehnt ein. Damit erholt sich die britische Großbank langsam von den Nachwehen der weltweiten Finanzkrise, was dem Staat als Aktionär in den nächsten Monaten den endgültigen Rückzug ermöglichen sollte. Im FTSE-100 kletterten die Aktien des führenden britischen Hypothekenanbieters um 3,3 Prozent hoch.
In Spanien notierten die Papiere von Iberdrola nach erfreulicher Zahlenvorlage um 0,35 Prozent höher. Papiere des Branchenkollegen Enel verloren hingegen 0,9 Prozent.
Wenig bewegt zeigten sich die schweizer Papiere von ABB (plus 0,13 Prozent). Obwohl ein Betrugsfall bei einer südkoreanische Tochter des Elektrokonzerns die bereits vorgelegte vorläufige Bilanz für 2016 belasten wird. Ein mittlerweile nicht mehr auffindbarer Finanzdirektor der Firma habe Geld mutmaßlich veruntreut und unterschlagen.
Hingegen gaben die niederländischen Anteilsscheine von Airbus um 1,5 Prozent nach. Der Dauerärger mit dem Militärtransporter A400M hat dem Luftfahrt- und Rüstungskonzern das Jahresergebnis 2016 gründlich verhagelt. Der Gewinn des Konzerns sackte unter dem Strich im Vergleich zum Vorjahr um 63 Prozent auf 995 Mio. Euro ab.