Schluss

Europas Leitbörsen in der Gewinnzone

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US-Konjunkturdaten geben Auftrieb.

Die europäischen Leitbörsen sind am Freitag mehrheitlich mit Gewinnen aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 erhöhte sich um 26,77 Einheiten oder 0,91 Prozent auf 2.979,94 Zähler.

   Zwar hatte im Vorfeld die Aussicht auf positive US-Konjunkturdaten Anlass zur Sorge gegeben. Bei einer Erholung der Wirtschaft liegt nahe, dass die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) ihren geldpolitischen Kurs ändert. Dennoch reagiere der Markt überraschend positiv auf die guten Daten, sagten Händler. Die US-Wirtschaft ist im dritten Quartal mit einer aufs Jahr hochgerechneten Rate von 3,6 Prozent gewachsen. Damit ist sie so stark wie seit Anfang 2012 nicht mehr.

   Auch die im November überraschend gesunkene US-Arbeitslosenquote wirkte sich positiv auf das Sentiment an den Märkten aus. „Offenbar gewöhnt sich der Markt langsam an ein Drosselungsszenario, das mit einer langsam erstarkenden Wirtschaft einhergeht“, erklärte ein Analyst die positive Reaktion an den Börsen.

   Im Branchenvergleich waren bis Handelsschluss die Bank- und Finanzwerte gefragt. Im Euro-Stoxx-50 notierten die Aktien von BNP Paribas mit einem Plus von 2,22 Prozent bei 53,00 Euro. Auch die Unicredit-Papiere schlossen mit einem Aufschlag von 1,48 Prozent bei 5,145 Euro, Intesa Sanpaolo gewannen 1,68 Prozent.

   An der Spitze des europäischen Leitindex gingen L’Oreal aus dem Handel, mit einem klaren Plus von 3,64 Prozent bei 126,80 Euro. Es hatte Spekulationen gegeben, dass der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé nach dem Verkauf seines Givaudan-Anteils auch bei L’Oreal aussteigen könnte. An der Zürcher Börse notierten Nestlé mit plus 1,09 Prozent. Givaudan schlossen mit einem Aufschlag von 1,91 Prozent auf 1.210,00 Schweizer Franken.

   Im Frankfurter DAX waren Deutsche Post der Tagessieger. Die Papiere kletterten um 2,09 Prozent auf 25,145 Euro hoch. Am Vortag hatte die Deutsche Post DHL bekanntgegeben, die Paketzustellung per Drohne testen zu wollen.

   Die rote Laterne im DAX hielten die Anteilsscheine der deutschen Merck, die mit einem Minus von 1,72 Prozent auf 128,25 Euro aus dem Handel gingen. Der deutsche Pharma- und Chemiekonzern will mit einer Milliardenübernahme sein Chemiegeschäft ausbauen. Für rund 1,93 Mrd. Euro soll die britische AZ Electronic Materials gekauft werden.

   Im britischen „Footsie“ waren Öl- und Rohstoffwerte im Branchenvergleich beliebt. Als Indexsieger schlossen die Papiere von Petrofac, mit einem Plus von 3,65 Prozent auf 1.194,00 Pence. Royal Dutch Shell gewannen 2,91 Prozent.

   Die Anteilsscheine von Lloyds stiegen um 1,36 Prozent auf 78,24 Pence. Die britische Großbank hat ihre Bilanz mit dem verlustträchtigen Verkauf eines Kreditpakets weiter aufgeräumt. Sie verkaufte ein irisches Hypothekenportfolio für rund 309,15 Mio. Euro an den US-Finanzinvestor Apollo. Das ist weniger als die Hälfte des Nominalwerts.
 

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