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Europas Leitbörsen in der Verlustzone

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Euro-Stoxx-50 ermäßigte sich um 8,69 Einheiten oder 0,39 Prozent auf 2.234,09 Punkte.

Nach schwachen US-Vorgaben haben die Leitbörsen in Europa am Freitag im frühen Handel einheitlich schwächer tendiert. Um 10.10 Uhr notierte der DAX in Frankfurt mit 5.818,99 Punkten, das entspricht einem Minus von 31,18 Einheiten oder 0,53 Prozent. In London verlor der FT-SE-100 45,5 Einheiten oder 0,84 Prozent auf 5.377,63 Zähler. Der die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion umfassende Euro-Stoxx-50 ermäßigte sich um 8,69 Einheiten oder 0,39 Prozent auf 2.234,09 Punkte.

   Die sich weiter verschärfende Situation am europäischen Anleihenmarkt dürfte auch zu Wochenschluss für Unsicherheiten unter den Investoren sorgen. Insbesondere die zuletzt deutlich nach oben gekletterten Renditen für spanische Staatspapiere hätten der Risikofreude der Anleger einen Dämpfer versetzt, hieß es aus Marktkreisen. Für neue Impulse könnten im weiteren Verlauf die am Nachmittag erwarteten US-Frühindikatoren sorgen.

   In den Blickpunkt gerieten heute verstärkt deutsche Autowerte. Im europäischen Branchenvergleich tendierte der Sektor schwächer. Der japanische Autobauer Suzuki will die Partnerschaft mit dem Großaktionär Volkswagen (VW) beenden und den VW-Anteil an Suzuki zurückkaufen, hieß es. Die Wolfsburger sind mit knapp 20 Prozent an Suzuki beteiligt. VW verloren im Frühhandel 0,20 Prozent auf 124,35 Euro.

   Auch BMW machten mit neuen Nachrichten auf sich aufmerksam. Der Konzern steigt mit einem Anteil von 15,16 Prozent bei der deutschen Kohlefaser-Firma SGL Carbon ein. Zum Kaufpreis gab es bisher keine Angaben. BMW war bereits 2009 eine enge Partnerschaft mit SGL Carbon eingegangen. Zudem hält die BMW-Großaktionärin Susanne Klatten 29 Prozent an SGL. BMW ermäßigten sich um 0,68 Prozent auf 54,12 Euro, SGL hingegen legten satte 5,35 Prozent auf 45,46 Euro zu.

   Im Zuge einer schwacher japanischer Stahlwerte gerieten ArcelorMittal klar unter Druck, die Titel sackten um 2,15 Prozent auf 13,205 Euro ab. Die Stahlproduktion in Japan ist auf Jahressicht leicht zurückgegangen und hatte damit Sorgen um die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft ausgelöst, hieß es aus Händlerkreisen.

   Einem Bericht der "Financial Times" am Freitag zufolge haben britische Banken im Sog der Schuldenkrise ihre Kreditvergabe an Euro-Länder drastisch zurückgefahren. Binnen drei Monaten verringerten die vier größten Institute Großbritanniens ihre Interbanken-Kredite an hoch verschuldete Länder wie Griechenland und Spanien um etwa ein Viertel auf 10,5 Mrd. Pfund. Auch aus dem italienischen Kreditgeschäft hätten sich die Banken im dritten Quartal erstmals in großem Stil zurückgezogen, hieß es.

   Die Papiere von Barclays (minus 2,38 Prozent auf 164,05 Pence) und Lloyd's (minus 2,60 Prozent auf 25,037 Pence) tendierten im Frühhandel am unteren Ende des britischen "Footsie" Index. Ebenfalls schwach präsentierten sich HSBC (minus 1,38 Prozent auf 477,70 Pence) sowie Royal Bank of Scotland (minus 1,76 Prozent auf 20,14 Pence).

   Indessen zeigten sich italienische Bankenwerte an der Spitze des Euro-Stoxx-50. UniCredit erhöhten sich um 1,07 Prozent auf 0,753 Euro, Intesa Sanpaolo legten moderate 0,42 Prozent auf 1,195 Euro zu.

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