US-Jobdaten verliehen etwas Auftrieb.
Ein guter US-Arbeitsmarktbericht hat den europäischen Leitbörsen am Freitag Auftrieb gegeben. Der Euro-Stoxx-50 gewann um 41,37 Einheiten oder 1,41 Prozent auf 2.973,71 Zähler. Damit geht der europäische Leitindex mit einem Wochenminus von 0,42 Prozent aus dem Handel.
In den USA sind im Juli 255.000 neue Stellen geschaffen worden - Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg um 180.000 Stellen gerechnet. Zudem wurde der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten um insgesamt 18.000 Stellen nach oben korrigiert.
Die Daten zeigten "die insgesamt robuste Verfassung des Arbeitsmarktes", schrieb Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Erwartungen auf eine Zinserhöhung durch die US-Notenbank Fed schüre der Bericht aber eher nicht, da der Anstieg der Stundenlöhne gegenüber dem Vorjahr immer noch moderat sei. Dazu relativiere die gestiegene Unterbeschäftigungsquote das positive Bild.
Am Vormittag hatten schwache Industriedaten aus wichtigen Volkswirtschaften im Euroraum die Stimmung der Anleger etwas eingetrübt. So erhielt die deutsche Industrie im Juni weniger Aufträge als im Mai, obwohl Experten einen Anstieg erwartet hatten. Ebenso überraschend sank die Industrieproduktion Italiens im Juni um 0,4 Prozent gegenüber Mai und fiel somit den zweiten Monat in Folge.
Bei den Einzelwerten rangierten die Titel der UniCredit mit einem Plus von 5,96 Prozent an der Spitze des europäischen Leitindex. Auch die Aktien von Societe Generale legten um 3,32 Prozent zu. Hingegen gaben die Anteilsscheine der Royal Bank of Scotland (RBS) über 7 Prozent ab. Die krisengeplagte Bank kommt nicht aus den roten Zahlen. Der Nettoverlust belief sich in den ersten sechs Monaten auf 2,05 Mrd. Pfund (2,4 Mrd. Euro), nachdem es im Jahr zuvor nur minus 179 Mio. Pfund waren.
Auf der Verlierseite standen vor allem Werte der Versicherungsbranche. Die Allianz litt darunter, dass ihr Naturkatastrophen und eine hohe Abschreibung beim Verkauf der Südkorea-Tochter einen Gewinneinbruch eingebrockt hatten. So sackten die Allianz-Papiere mit einem Minus von 1,37 ans Ende des Euro-Stock-50. Bei Münchener Rück waren die schwachen Ergebnisse schon von Analysten erwartet worden - die Aktien drehten im Verlauf mit 1,55 Prozent ins Plus.
Auch die Aktien von LafargeHolcim drehten mit über 5 Prozent in den grünen Bereich, der Schweizer Zementkonzern hatte ein Ergebnisplus im zweiten Quartal verbucht.
Zu Beginn der kommenden Woche werden Halbjahreszahlen von PostNL und Verkehrszahlen von Air France-KLM (1,48 Prozent) am Plan.