Positive Übersee-Vorgaben stützen nicht ausreichend.
Die Leitbörsen in Europa haben am Montag im frühen Handel uneinheitlich tendiert. Um 10.10 Uhr notierte der DAX in Frankfurt mit 7.169,51 Punkten, das entspricht einem Minus von 15,66 Einheiten oder 0,22 Prozent. In London fiel der FT-SE-100 22,8 Einheiten oder 0,38 Prozent auf 5.978,36 Zähler.
Der die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion umfassende Euro-Stoxx-50 schwächte sich um 6,50 Einheiten oder 0,22 Prozent auf 2.978,52 Punkte ab.
Die europäischen Aktienmärkte sind wie erwartet erneut etwas leichter in den Handel gestartet. Neben den geopolitischen Unruhen in Nordafrika dürften zunächst zahlreiche Unternehmensergebnisse die Marktteilnehmer beschäftigen. Auch der derzeit sprunghafte Ölpreis halte laut einem Analysten die Unsicherheit auf einem hohen Niveau. Die positiven Vorgaben aus Übersee sind Händlern zufolge keine ausreichende Stütze.
In einem Branchenvergleich zeigte sich der Bankensektor mit Abschlägen. HSBC Holdings verloren 3,04 Prozent auf 689,50 Pence, obwohl die größte europäische Bank 2010 den Vorsteuergewinn um satte 169 Prozent gesteigert hat. Ebenfalls mit Verlusten präsentierten sich Titel von der Deutschen Bank mit minus 1,29 Prozent bei 45,99 Euro, Aktien von UniCredit mit minus 1,33 Prozent bei 1,85 Euro und Papiere von BBVA mit minus 0,41 Prozent bei 8,93 Euro.
Auch aus der Automobilbranche erreichten Neuigkeiten Marktteilnehmer. Der "Stuttgarter Zeitung" zufolge planen Daimler und Renault eine Zusammenarbeit im Produktionsbereich von Elektroautos. Renault soll elektrische Motoren für Smart und Twingo bereitstellen, während sich Daimler auf die Entwicklung von Batterien konzentrieren wird, so die Zeitung weiter. Daimler-Aktien notierten mit einem leichten Minus von 0,14 Prozent bei 51,00 Euro.
Der italienische Autobauer Fiat habe der russischen Regierung einen Produktionsplan vorgelegt, aus dem hervorgeht, dass der Autobauer 300.000 Stück innerhalb eines Jahres in Russland produzieren möchte. Fiat-Papiere schwächten sich um 0,96 Prozent auf 6,72 Euro ab.
Unter den Einzelwerten zählten Anheuser-Busch mit einem Plus von 0,41 Prozent bei 40,18 Euro zu den Gewinnern. Das weltweit größte Brauerei-Unternehmen könnte sich CEO Carlos Brito zufolge auf die Suche nach potenziellen Akquisitionszielen begeben, um dem Marktwachstum standhalten zu können. Obwohl sich das Unternehmen auf Umsatzwachstum konzentriert werde es sich alleine nicht gegen Rivalen durchsetzen können. Speziell in Deutschland soll der Marktanteil "signifikant" erhöht werden, so Carlos Brito weiter.
Die Aktien von Bayer drehten im Handelsverlauf in die Gewinnzone und notierten mit plus 0,16 Prozent bei 54,89 Euro. Börsianer hatten sich zwar in einer ersten Einschätzung vor allem vom Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr enttäuscht gezeigt. Die Zahlen hätten insgesamt den Markterwartungen entsprochen und das schwache Nettoergebnis im vierten Quartal dürfte sich mit den Belastungen durch Schering begründen lassen, so ein Börsianer.
Titel von Carrefour legten 0,83 Prozent auf 35,84 Euro zu. Der weltweit zweitgrößte Einzelhändler überprüfe derzeit einen möglichen Börsengang von Dia, einer Diskont-Supermarkt-Kette, und von Carrefour Property, einer Immobilieneinheit.