Am Mittwoch

Europas Leitbörsen ohne klare Richtung

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Der Euro-Stoxx-50 tendierte tagsüber im Minus und holte am Ende ein knappes Plus von 1,35 Einheiten.

Die europäischen Leitbörsen sind am Mittwoch ohne klare Richtung aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 tendierte tagsüber im Minus und holte am Ende ein knappes Plus von 1,35 Einheiten oder 0,04 Prozent auf 3.415,53 Zähler heraus.

   Der Fokus der Anleger richtete sich auf Griechenland und die Entwicklung im Schuldenstreit. Der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis traf sich heute mit dem obersten Euro-Währungshüter, EZB-Präsident Mario Draghi. "Wir hatten ein fruchtbares Gespräch", sagte Varoufakis nach dem Treffen in Frankfurt. Am morgigen Donnerstag kommt der Finanzminister zu seinem mit Spannung erwarteten Antrittsbesuch nach Berlin.

   Die deutsche Bundesregierung bleibt aber hart: Sie will sich von der neuen Regierung in Athen nicht von ihrem Spar- und Reformkurs für die Eurozone abbringen lassen. Nach Gesprächen in Brüssel zeigte sich Ministerpräsident Alexis Tsipras trotzdem optimistisch, bald eine Einigung mit den internationalen Gläubigern zu finden.

   Vorgaben aus den USA waren ebenfalls uneinheitlich. Zwar zeigte der ADP-Arbeitsmarktreport im Jänner einen etwas schwächeren Stellenzuwachs, als zunächst erwartet worden war. Die Angaben für den Vormonat wurden allerdings nach oben revidiert. Bei den US-Dienstleistern wiederum lief es besser. Der Einkaufsmanager-Index für den Service-Sektor stieg im Jänner unerwartet auf 56,7 Punkte von 56,5 Zählern im Vormonat, erklärte das Institute for Supply Management (ISM). Ökonomen hatten mit einen Rückgang auf 56,3 Zähler gerechnet.

   Bei den Einzelwerten standen vor allem LVMH im Fokus, die an der Spitze des Euro-Stoxx-50 mit plus 8,13 Prozent schlossen. Ein robustes Mode-und Ledergeschäft hat dem weltgrößten Luxusgüterkonzern zu einem überraschend kräftigen Umsatzplus verholfen. Im abgelaufenen Quartal legten die Erlöse auf vergleichbarer Basis fünf Prozent zu, Analysten hatten lediglich einen Anstieg von zwei bis drei Prozent vorausgesagt.

   Auch Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) konnten mit plus 2,84 schließen. Das Geldhaus profitiert vom Ende der wirtschaftlichen Talfahrt in Spanien. Im vergangenen Jahr legte der Überschuss um gut 17 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro zu, wie das Institut am Mittwoch mitteilte. Damit traf es die Erwartungen von Analysten. Deutlich nach oben ging es vor allem auf dem Heimatmarkt, wo sich der Gewinn auf gut eine Milliarden Euro mehr als verdoppelte

   Die Aktien des niederländischen Telekom-Konzerns KPN schlossen mit plus 1,86 Prozent in Amsterdam. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) fiel im vierten Quartal etwas weniger stark als befürchtet auf 669 Millionen Euro. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt einen Rückgang auf 641 Millionen Euro erwartet.
 

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