Griechenland steht weiter im Fokus.
Enttäuschte Hoffnungen auf Hilfen für Griechenland haben die europäischen Märkte am Nachmittag belastet. Für das hoch verschuldete EU-Mitglied sind bisher keine Hilfen der Euro-Partner oder bilaterale Maßnahmen einzelner Länder geplant, verlautete aus Kreisen der deutschen Bundesregierung in Berlin. Aus ähnlichen Quellen hatte es zuvor noch geheißen, Griechenland könne auf Hilfen der anderen EU-Länder hoffen. So kamen die europäische Indizes im Verlauf von ihren Tageshoch deutlich zurück.
Die Rating-Agentur Moody's droht Griechenland indes mit einer schlechteren Bewertung seiner Kreditwürdigkeit. Sollte sich die Lage der öffentlichen Finanzen nicht deutlich verbessern, bestehe das Risiko einer Herabstufung der Bonität um mehrere Noten, erklärte Moody's. Sollten die von der Regierung in Athen angekündigten Haushaltsreformen nur teilweise umgesetzt werden, drohe sogar eine Verschlechterung auf "Baa1".
Weiterhin belasteten unterdessen Zahlen von ArcelorMittal europaweit die Stahlbranche. Der weltweit größte Stahlhersteller hat im vierten Quartal einen Reingewinn von 1,07 Mrd. Dollar ausgewiesen. Für 2009 konnte ein hauchdünner Nettogewinn von 100 Mio. Dollar erwirtschaftet werden. Die Zahlen lagen unter den Erwartungen der Analysten. Die Aktie des Branchenprimus verlor am Euro-Stoxx-50-Ende 6,94 % auf 26,61 Euro.
Der französische Autobauer PSA Peugeot Citroen hat das vergangene Jahr mit einem Milliardenverlust abgeschlossen. Im zweiten Halbjahr gelang dem Konzern jedoch auf operativer Ebene die Rückkehr in die Gewinnzone. Auch im ersten Halbjahr 2010 solle das operative Konzernergebnis positiv ausfallen, gab Konzern-Chef Philippe Varin als Marschrichtung vor. PSA Peugeot Citroen fielen um 4,93 % auf 21,21 Euro.
Der weltgrößte Minenbetreiber BHP Billiton (minus 1,54 % auf 1.856,5 Pence) hat im ersten Halbjahr die Erwartungen der Analysten übertroffen. Für den Zeitraum von Juli bis Dezember gab der Konzern einen Gewinn vor Sonderposten von 5,7 Mrd. Dollar bekannt, ein Rückgang von sieben Prozent. Experten hatten allerdings mit 5,1 Mrd. Dollar gerechnet. In seinem Ausblick äußerte sich BHP zurückhaltend zu der Nachhaltigkeit und Geschwindigkeit der wirtschaftlichen Erholung in den Industriestaaten.
Siemens-Finanzchef Joe Kaeser gibt noch keine Entwarnung für die Industriesparte. Zwar gebe es aus derzeitiger Sicht keinen weiteren akuten Handlungsbedarf beim Umbau des Bereichs, sagte Kaeser. Der Industriesektor werde aber frühestens 2011 wieder das Marktniveau vor der Krise erreichen. Angesichts der nur langsamen Erholung der Weltwirtschaft hatte der Konzern im Jänner angekündigt, 2.000 Stellen in der Industriesparte zu streichen. Auch in anderen Bereichen schloss Siemens Anpassungen nicht aus. Siemens schlossen gut behauptet mit plus 0,03 % auf 63,00 Euro.
ATX +1,54 % I DAX +0,69 % I FT-SE-100 +0,39 % I CAC-40 +0,63 % I SPI +0,30 %
FTSE
MIB +2,03 % I IBEX-35 +1,75 % I AEX -0,30% I BEL-20 +1,14 % I SX Gesamt
-0,69 %