Am Dienstag

Europas Leitbörsen schließen im Plus

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Mögliche weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen unterstützen an den Börsen.

Die europäischen Leitbörsen sind am Dienstag mehrheitlich im Plus aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbesserte sich um 0,15 Prozent auf 3.211,70 Zähler.

Neuer Optimismus, dass die Europäische Zentralbank ihre Geldpolitik bald noch weiter lockern könnte, sorge für grundsätzlich gute Stimmung, sagte ein Händler. Politische Akteure seien bereit Maßnahmen zu unternehmen um die wirtschaftlich Genesung zu unterstützen. Die nächste EZB-Sitzung findet im Juni statt. Bedenken über eine mögliche Verschärfung der Ukraine-Krise würden dadurch überwogen.

Leichte Stimmungsdämpfer kamen aber von Konjunkturseite: Die vom ZEW-Institut erhobenen Konjunkturerwartungen in Deutschland fielen im Mai stark um 10,1 Punkte auf 33,1 Zähler zurück. Viele Analysten gehen aber wie auch die Bundesbank von einem robusten Zuwachs der Wirtschaftsleistung aus. Im zweiten Vierteljahr dürfte die deutsche Wirtschaft hingegen abbremsen. "Dennoch ist von einer in der Grundtendenz positiven konjunkturellen Entwicklung im Jahr 2014 auszugehen", sagte ZEW-Chef Clemens Fuest.

Aus Branchensicht favorisierten die Anleger die Autohersteller und Zulieferer. Daimler-Anteilsscheine beschleunigten um 1,84 Prozent. BMW-Titel legten 0,85 Prozent zu. Der bayrische Autobauer hat wie erwartet auch zum Start ins zweite Quartal einen Rekordabsatz verbucht.

Nach starken Zahlen gingen Airbus-Papiere mit einem satten Plus von 6,16 Prozent aus dem Tag. Unter dem Strich verdiente die Airbus Group von Jänner bis März 439 Mio. Euro und damit 93 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Obwohl die Verkehrsflugzeugsparte mit 141 Flugzeugen drei Maschinen weniger auslieferte als im Vorjahreszeitraum, legte der Konzernumsatz um 5 Prozent auf 12,6 Mrd. Euro zu.

ThyssenKrupp-Aktien schlossen mit einem Aufschlag von 4,07 Prozent. Das Unternehmen lässt die größte Krise der Firmengeschichte allmählich hinter sich. Zum ersten Mal seit zwei Jahren schrieb der deutsche Industriekonzern wieder schwarze Zahlen. Im abgelaufenen Quartal lag der Überschuss bei 269 Mio. Euro, wozu allerdings vor allem Sondereinnahmen aus dem Verkauf des kriselnden US-Stahlwerks beitrugen.

BNP Paribas gaben um 0,43 Prozent nach. Der französischen Großbank droht laut Kreisen eine hohe Milliardenstrafe wegen Verstößen gegen US-Sanktionen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Berufung auf Insider am Dienstag berichtete, fordern die Strafverfolgungsbehörden in den USA mehr als 3,5 Milliarden Dollar von den Franzosen, um die Vorwürfe aus der Welt zu schaffen.

Societe Generale verbuchten ein Minus von 0,93 Prozent. Die französische Großbank könnte in den nächsten Jahren bis zu 4 Mrd. Euro in Zukäufe und sonstige Expansionsprojekte stecken. Vorstellbar seien unter anderem Akquisitionen im Privatkundengeschäft und im Segment mit besonders reichen Kunden, sagte Societe-Generale-Chef Frederic Oudea.

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