Euro Stoxx 50

Europas Leitbörsen schließen im Plus

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Gute Tokio-Vorgaben nach jüngsten BoJ-Entscheidungen.

Die europäischen Leitbörsen sind am Mittwoch überwiegend mit Kursgewinnen aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 gewann um 17,32 Einheiten oder 0,58 Prozent auf 2.982,18 Zähler.

Starke Vorgaben der Börse in Tokio sorgten bereits zu Handelsbeginn für Auftrieb. Die japanische Notenbank (BoJ) hält sich angesichts der schleppenden Wirtschaftsentwicklung die Option auf eine zusätzliche Ausweitung der Geldflut offen, war bekannt geworden. Mit neuen Regeln haben sich die Währungshüter erst einmal mehr Spielraum für die weitere Ankurbelung der Wirtschaft verschafft.

So wie auch in Asien erfreuten sich Banken und Versicherer europaweit reger Nachfrage. Die Bank of Japan will künftig bei ihren gigantischen Wertpapierkäufen darauf achten, dass sie den Kreditinstituten ihr Geschäft nicht noch weiter erschwert. Konkret will sie dafür sorgen, dass kurz- und langfristige Zinsen sich nicht zu sehr annähern - denn auf diesem Zinsunterschied haben Banken einen guten Teil ihres Geschäfts aufgebaut.

Unter den Einzelwerten im Euro-Stoxx-50 konnten entsprechend ING Groep 3,22 Prozent zulegen. AXA verbesserten sich um 2,72 Prozent und BBVA schlossen 2,87 Prozent höher. Titel der Societe Generale konnten sich um 1,93 Prozent steigern und in Mailand zogen Intesa SanPaolo um 1,39 Prozent nach oben.

Deutsche Bank verbesserten sich hingegen nur leicht um 0,18 Prozent. Die Anleger sorgen sich seit Tagen um die Kapitalausstattung der Deutschen Bank. Auslöser war die Forderung der US-Regierung über 14 Milliarden Dollar in Vergleichsverhandlungen um dubiose Hypothekendeals. Manche Experten sehen eine Kapitalerhöhung mittlerweile als wahrscheinlich an.

Zu den wenigen Verlierern zählten Inditex, die nach Zahlenvorlage 1,58 Prozent nachgaben. Die Mutter des Modehändlers Zara übertraf zwar die Erwartungen der Analysten, doch die Aktie ist inzwischen nicht mehr allzu weit von ihrem im Dezember 2015 erreichten Rekordhoch entfernt. Händler sprachen daher von "sell on good news". Die Eröffnung neuer Läden und das Online-Geschäft hatten das Wachstum bei Inditex weiter angetrieben.

In der Schweiz legten ABB leicht um 0,37 Prozent zu. Der unter Druck von unzufriedenen Großaktionären stehende Elektrotechnikkonzern verkauft einen weiteren Randbereich. Das Geschäft mit Hochspannungskabeln geht für 836 Mio. Euro an die dänische NKT Cables, wie ABB mitteilte. Das Kabelgeschäft ist Teil der Stromnetz-Division, die der aktivistische Investor Cevian verkaufen will.

Gespannt warten die Anleger nun noch auf die Entscheidung der US-Notenbank Fed, die allerdings erst nach Handelsschluss in Europa erfolgt. Nach Einschätzung der meisten Experten dürften die Währungshüter nach zuletzt schlecht ausgefallenen Konjunkturdaten wohl erneut auf eine Leitzinsanhebung verzichten.
 

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