Am Dienstag

Europas Leitbörsen schließen mehrheitlich schwächer

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Euro-Stoxx-50 konnte seine anfänglichen Verluste im späten Handel fast ausgleichen.

Die europäischen Leitbörsen haben am Dienstag den Erholungspfad der vergangenen Handelstage verlassen und überwiegend mit Verlusten geschlossen. Der Euro-Stoxx-50 konnte seine anfänglichen Verluste im späten Handel allerdings fast ausgleichen und schwächte sich schließlich um minimale 0,81 Einheiten oder 0,03 Prozent auf 2.323,67 Zähler ab.

   Belastend wirkten sich am heutigen Handelstag die schwächer als erwartet ausgefallenen Zahlen zum Wirtschaftswachstum in Deutschland und der Eurozone aus, hieß es aus Marktkreisen. Während das deutsche Bruttoinlandsprodukt von April bis Juni lediglich um 0,1 Prozent zum Vorquartal gewachsen ist, legte die Wirtschaftsleistung der Eurozone im gleichen Zeitraum um nur 0,2 Prozent zu. Die schwache Konjunkturentwicklung mache es den von hohen Schulden geplagten Euro-Ländern noch schwerer, ihre Haushalte in den Griff zu bekommen, kommentierte ein Händler.

   Durchaus positive Konjunktursignale aus den USA konnten den europäischen Aktienmarkt zwar nicht ins Plus heben, trugen aber dazu bei, die Kursverluste im späten Handel zu verringern, hieß es. Neben starken Zahlen zur Industrieproduktion sorgte die Bestätigung der Top-Bonität für die USA durch die Ratingagentur Fitch für Aufmerksamkeit.

   Im Branchenvergleich mussten Versorgerwerte die stärksten Verluste einbüßen. Der entsprechende Sektorindex des Euro-Stoxx schloss mit 3,09 Prozent in der Verlustzone. Allen voran gaben italienische Titel wie etwa Enel (minus 4,25 Prozent) nach. Weitere Verlierer waren RWE (minus 2,71 Prozent) und Iberdrola (minus 1,01 Prozent).

   Ebenfalls schwach präsentierte sich der Autosektor, nachdem die Autoverkäufe in Europa im Juli zurückgegangen waren. Insgesamt lagen die Neuzulassungen im Juli in Europa um zwei Prozent unter dem Vorjahreswert. Am stärksten verbilligten sich die Papiere von Daimler, die mit einem Abschlag von 0,90 Prozent bei 38,07 Euro schlossen. Ebenfalls tiefer tendierten BMW (minus 0,74 Prozent).

   Zu den stärksten Gewinnern zählten hingegen die Aktien von Nokia. Bereits am Vortag hatten die Titel einen kräftigen Sprung nach oben gemacht, nachdem der US-Internetkonzern Google die Übernahme der Mobilfunksparte von Motorola angekündigt hatte. Vage Marktgerüchte, Microsoft könnte nun ein Auge auf Nokia geworfen haben, beflügelte den Titel des finnischen Handyproduzenten zusätzlich. Die Papiere schlossen an der Spitze des Euro-Stoxx-50 mit einem Plus von 5,13 Prozent bei 4,30 Euro.

   CHR gaben ihre anfänglichen Gewinne teilweise ab und gingen mit einem Kursplus von 0,78 Prozent bei 12,25 Euro aus dem Handel. Der irische Baustoffkonzern hat im ersten Halbjahr trotz Problemen in den europäischen Krisenstaaten einen überraschend hohen Gewinnsprung erzielt. Der Umsatz kletterte um sieben Prozent auf 8,2 Milliarden Euro. Der Überschuss vervierfachte sich gar auf 76 Millionen Euro. Damit schnitten die Iren deutlich besser ab als von Analysten erwartet.

 

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