Schwache Ölpreise belasten Stimmung im Tagesverlauf.
Europas Leitbörsen haben am Donnerstag ohne klare Richtung geschlossen. Belastet wurden die Märkte zunächst von der anhaltenden Schwäche der Ölpreise. Nach deutlicheren Abschlägen zu Handelsbeginn konnten die Börsen aber dank einer Stabilisierung der Ölpreise ihre Verluste im Späthandel eingrenzen, einige Indizes schafften sogar den Sprung in den grünen Bereich.
Der Euro-Stoxx-50 erhöhte sich um minimale 0,04 Prozent auf 3.555,76 Punkte. Auch der deutsche DAX konnte den Handel mit einem Plus von 0,10 Prozent beenden, während der britische FTSE-100 Index knapp in der Verlustzone verharrte.
Am Vortag hatten unter anderem Meldungen über einen Anstieg der Fördermenge an Rohöl in den USA die Ölpreise stark belastet. Der Future für ein Fass (159 Liter) der Referenz-Ölsorte Brent hatte in Folge seine Verlustserie fortgesetzt und war erstmals seit November unter 45 Dollar gerutscht. Im Tagesverlauf konnte sich die Ölpreise aber merklich erholen, zuletzt notierte Brent wieder bei rund 45,50 Dollar.
Vor dem Hintergrund der Entwicklung der Rohölpreise zeigten sich Ölwerte wie Total (minus 0,11 Prozent) oder Eni (minus 0,29 Prozent) zum Handelsschluss zwar im roten Bereich, aber mit deutlich eingegrenzten Abschlägen. Im Tagesverlauf notierten die Papiere jeweils rund ein Prozent tiefer. Unter den größeren Verlierern fanden sich auch Bankwerte wie Deutsche Bank (minus 0,99 Prozent) oder ING Groep (minus 0,76 Prozent).
Gesucht waren hingegen Pharmawerte. Sie profitierten von guten Daten des Schweizer Pharmakonzerns Novartis zu einem Testmittel zur Behandlung von Herzkranzarterien-Erkrankungen. Der Konzern hatte in einer Studie der Phase III seine selbstgesteckten Ziele erreicht. Am Markt war diese Studie bisher mit erheblichem Risiko bewertet worden. Novartis-Aktien legten in Folge 4,95 Prozent zu.
Sanofi-Papiere profitierten von einer positiven Studie von JPMorgan und legten 2,41 Prozent zu. Damit standen die Papiere an der Spitze im Euro-Stoxx-50. Der Analyst Richard Vosser hatte seine Prognosen für das Hautmittel Dupixent um mehr als das Doppelte angehoben und seine Gewinnschätzungen erhöht.
Wenig erfreut reagierten die Anleger dagegen auf die Zukaufpläne des Spirituosenkonzerns Diageo. Das Unternehmen will die von Schauspieler George Clooney mitgegründete Tequilla-Brennerei Casamigos für bis zu 1 Milliarde US-Dollar übernehmen. Analysten bezeichneten die Transaktion als teuer. Die Diageo-Aktie gab in London 1,62 Prozent nach