Entspannung

Europas Leitbörsen starten fester

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Bekenntnis zu Griechenland-Verbleib in der Euro-Zone stützt.

Die Leitbörsen in Europa haben am Donnerstag im frühen Handel einheitlich mit Gewinnen tendiert. Der Euro-Stoxx-50 gewann bis 10.15 um 38,16 Einheiten oder 1,83 % auf 2.121,54 Punkte. Der DAX in Frankfurt notierte bei 5.435,57 Punkten, das entspricht einem Plus von 95,38 Einheiten oder 1,79 %. In London erhöhte sich der FT-SE-100 um 92,8 Einheiten oder 1,78 % auf 5.319,84 Zähler.

Für Unterstützung sorgte im Frühhandel das deutsch-französische Bekenntnis für den Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone. Wie die Bundesregierung in Berlin im Anschluss an die Telefonkonferenz der deutschen Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Sarkozy mit dem griechischen Regierungschef Giorgos Papandreou am Mittwochabend mitgeteilt hatte, seien Merkel und Sarkozy "überzeugt, dass die Zukunft Griechenlands in der Euro-Zone ist".

Entsprechend positiv hatte auch die Wall Street auf die Entspannung in Europa reagiert. Der Dow Jones ging am Vorabend mit einem Plus von 1,3 % aus dem Handel.

Unter den im Euro-Stoxx-50 gelisteten Einzelwerten gewannen die deutschen Versorgerwerte E.ON und RWE im Spitzenfeld des europäischen Auswahlindex um 5,43 % auf 15,06 Euro bzw. 3,96 % auf 24,53 Euro dazu. Auch Deutsche Bank (plus 3,20 % auf 24,27 Euro) fanden sich unter den größten Kursgewinnern.

Deutsche Börse rangierten mit einem Plus von 1,36 % auf 43,46 Euro deutlich in der Gewinnzone, nachdem die Aktie kurz nach der Eröffnung vorübergehend bis auf 43,97 Euro geklettert war und die Spitzenposition im Euro-Stoxx-50 eingenommen hatte. Am Markt verwies man auf einen Bericht der "Financial Times", in dem von weiterem Einsparpotenzial im Zuge der Fusion mit dem Börsenbetreiber NYSE Euronext die Rede sei.

Unterdessen büßten Societe Generale (SocGen) am unteren Ende des Euro-Stoxx-50 um 0,46 % auf 17,31 Euro ein. Die Wertpapieranalysten von Nomura hatten die Einstufung für die Aktie des französischen Geldinstituts von "buy" auf "reduce" nach unten revidiert. Das Kursziel sehen die Experten aktuell bei 28 Euro, nach zuvor 46 Euro.

Auch zu den Anteilsscheinen der anderen französischen Großbanken meldeten sich die Nomura-Analysten zu Wort. Bei der Credit Agricole lautet die Einstufung auf "neutral" (nach "buy"), das Kursziel wurde auf 8 (12) Euro reduziert. Für BNP Paribas gibt es indes weiterhin eine Kaufempfehlung "buy", das Kursziel veranschlagen die Experten aktuell bei 47 (60) Euro. Die beiden Bankenwerte notierten zuletzt um 0,98 % auf 5,27 Euro bzw. um 1,25 % auf 27,22 Euro fester, nachdem sie sich kurz nach Handelsstart noch in der Verlustzone präsentiert hatten.

Am Vortag hatte die Ratingagentur Moody's die Bonität der beiden französischen Großbanken Societe Generale und Credit Agricole aufgrund ihrer Griechenland-Engagements um jeweils eine Stufe auf "Aa3" bzw. "Aa2" gesenkt. Bei BNP Paribas sahen die Experten vorerst keine Notwendigkeit zur sofortigen Senkung des Ratings. Die Bonität der Bank werde jedoch weiter auf einer Herabstufung geprüft, hieß es.

Deutliche Kursverluste mussten am heutigen Handelstag indes UBS hinnehmen, die sich in Zürich um 5,31 % auf 10,35 Schweizer Franken ermäßigten. Belastend für die Aktie wirkte hier ein Milliardenverlust aus nach Angaben der Bank nicht autorisierten Handelsgeschäften. Die nicht genehmigten Transaktionen führten nach aktuellen Schätzungen des Schweizer Geldinstituts zu einem Verlust von zwei Milliarden US-Dollar und könnten das Unternehmen im dritten Quartal erneut rote Zahlen schreiben lassen.

Im weiteren Verlauf könnten schließlich Konjunkturdaten aus den USA für Impulse sorgen. So steht unter anderem der viel beachtete Philly-Fed-Index zur Veröffentlichung an. Auch der große Verfallstag für Optionen und Futures auf Aktien und Indizes am morgigen Freitag könnte Händlern zufolge Bewegung in den Handel bringen.
 

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