Euro Stoxx 50

Europas Leitbörsen starten mit Kursgewinnen

Umstrittene Einwanderungspolitik Trumps verunsichert Anleger.

Nach dem gestrigen Rückschlag haben die europäischen Leitbörsen am Dienstag im Frühhandel wieder leichte Kursgewinne verbucht. Große Kursbewegungen blieben aber aus. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 9.55 Uhr mit plus 0,27 Prozent oder 8,84 Punkte bei 3.271,56 Einheiten.

Der DAX in Frankfurt gewann moderate 0,24 Prozent oder 27,69 Zähler auf 11.709,58 Punkte. In London stieg der FTSE-100 um 0,26 Prozent oder 18,33 Einheiten auf 7.136,81 Punkte.

Für Verunsicherung sorgte die umstrittene US-Einwanderungspolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump. Dieser hatte vor dem Wochenende einen 90-tägigen Einreisestopp für Menschen aus den mehrheitlich muslimischen Ländern Iran, Irak, Sudan, Somalia, Libyen und dem Jemen verfügt. Flüchtlinge aus aller Welt sind für 120 Tage ausgesperrt, jene aus Syrien sogar auf unbestimmte Zeit.

Hatten die Investoren im November und Dezember noch Trumps wirtschaftspolitischen Pläne mit einer Kursrally gefeiert, so zeigen sie sich nun ob seiner protektionistischen Tendenzen weniger begeistert, hieß es aus dem Handel. "Offenbar findet derzeit eine Art Neubewertung im Zusammenhang mit Trump statt," schreiben die Analysten der Helaba.

Zudem herrsche Zurückhaltung im Vorfeld der am Mittwoch anstehenden Zinssitzung der US-Notenbank. Mit einer Fortsetzung der Zinswende rechnen Marktteilnehmer momentan noch nicht, allerdings hofft man auf Hinweise zum weiteren geldpolitischen Kurs.

Daneben zeigt sich der Konjunkturdatenkalender heute prall gefüllt. In der Eurozone stehen Zahlen zum Wirtschaftswachstum und den Verbraucherpreisen, in den USA vor allem der Chicago-Einkaufsmanagerindex und das vom Conference Board veröffentlichte Konsumentenvertrauen auf der Agenda. Nachdem bereits am Vortag aktuelle Daten aus den USA überzeugt hatten, dürften die neuen laut Analyst Dirk Gojny von der National-Bank in Essen den Mitgliedern der US-Notenbank Fed wohl "weitere Munition für Zinserhöhungen" liefern.

Bereits veröffentlicht wurden in der Früh Daten zum deutschen Einzelhandel. Dank der Konsumfreude der Deutschen haben die Einzelhändler 2016 ein deutliches Umsatzplus eingefahren. Sie hatten preisbereinigt (real) 1,6 Prozent mehr in der Kassa als im Jahr zuvor.

Unternehmensseitig rückten die Zahlen der schwedischen Modekette Hennes & Mauritz (H&M) in den Fokus. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen 427 neue Läden eröffnet und 13.000 Jobs geschaffen. Der Umsatz stieg 2016 um 6,3 Prozent auf 192 Mrd. schwedische Kronen (20,3 Mrd. Euro). Die Gewinne blieben allerdings hinter den Erwartungen zurück. Der stärkere Dollar trieb die Anschaffungskosten in die Höhe und schmälerte den Profit um 12 Prozent auf 18,6 Mrd. Kronen. Die Aktien zogen um deutliche 4,35 Prozent an.

Daneben legten in London die Papiere von Greencore um klare 3,85 Prozent zu, nachdem der Nahrungsmittelhersteller eine Umsatzsteigerung von 9,1 Prozent im ersten Quartal bekanntgab. Der britische Online-Supermarkt Ocado hat indessen eine Steigerung der Einnahmen im Gesamtjahr um 3,3 Prozent gemeldet. Die Titel gewannen 4,91 Prozent.

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