Euro Stoxx 50

Europas Leitbörsen tendieren fest

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Die steigenden Ölpreise stützen den Erholungsversuch.

Nach der gestrigen Talfahrt haben Europas Leitbörsen am Freitag einen neuen Erholungsversuch gestartet. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 9.55 Uhr mit plus 1,60 Prozent oder 42,91 Punkte bei 2.723,26 Einheiten. Der DAX in Frankfurt zog um 1,37 Prozent oder 119,85 Zähler auf 8.872,72 Punkte an. In London zeigte sich der FTSE-100 mit plus 1,44 Prozent oder 79,84 Einheiten auf 5.616,81 Punkte.

Kursgewinne bei den Ölpreisen sorgten für Unterstützung. Nach teils kräftigen Verlusten am Vortag konnten Spekulationen über eine mögliche Kürzung der Fördermengen durch die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) die Ölpreise im asiatischen Handel nach oben treiben. Händler verwiesen zudem auf die Bewegung der New Yorker Börsen als Kursstütze für Europas Märkte. Die Wall Street hatte zwar schwach geschlossen, konnte jedoch ihre Verluste im späten Handel etwas reduzieren.

Die Kursverluste an den asiatischen Börsen rückten dagegen in den Hintergrund. Die zuletzt volatilen Ölpreise sowie der starke Yen schickten Japans Börsen tiefrot ins Wochenende. Der Nikkei-225 in Tokio rutschte vor dem Wochenende um knapp 5 Prozent ab.

Im Hinblick auf die jüngsten Sorgen um eine Abkühlung der Weltwirtschaft rücken die heutigen Wachstumsdaten in den Fokus. Die deutsche Wirtschaft hat dank der guten Binnenkonjunktur ihr Wachstumstempo im vierten Quartal 2015 gehalten. Die Inflation legte zudem im Jänner leicht zu im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Im weiteren Tagesverlauf stehen noch die Zahlen zum Wirtschaftswachstum in der Eurozone auf der Agenda. Aus dem USA kommen dann am Nachmittag Daten zu den Einzelhandelsumsätzen, zum Außenhandel sowie zum Verbrauchervertrauen der Uni Michigan. "Nicht nur die Zahlen zum Wirtschaftswachstum aus Deutschland und der Eurozone, sondern auch die Einzelhandelsumsätze in den USA werden zeigen, ob der aktuelle Pessimismus gerechtfertigt ist", kommentierte Andreas Paciorek von CMC Markets.

Unternehmensseitig bleibt die Berichtssaison im Fokus. So hat die Commerzbank, angetrieben von einem kräftigen Wachstum im Privatkundengeschäft, erstmals seit fünf Jahren wieder einen Milliardengewinn erzielt. Das Institut vervierfachte seinen Überschuss 2015 fast auf 1,06 Mrd. Euro. Die Aktionäre sollen mit der ersten Dividende seit der Finanzkrise daran beteiligt werden. Die Aktien zogen im Frühhandel um 11,63 Prozent an.

Indessen ist der Industriekonzern ThyssenKrupp wegen eines starken Stahlpreisverfalls im ersten Quartal zurück in die roten Zahlen gerutscht. Ein Händler sprach von einem sehr schlechten Zahlenwerk, das die Prognosen klar verfehlt habe.r verfehlt habe. Die Aktien erhöhten sich um 0,19 Prozent.

Der französische Autobauer Renault hat 2015 von neuen Modellen profitiert und den Gewinn um fast 50 Prozent gesteigert. Das Nettoergebnis ist auf 2,82 Mrd. Euro geklettert, nach 1,89 Mrd. Euro im Vorjahr. Renault-Papiere verloren dennoch 1,22 Prozent. Im weiteren Tagesverlauf wird zudem Volkswagen Absatzzahlen vorlegen, die wegen des Abgasskandals von besonderem Interesse sind. VW-Titel starteten um 0,85 Prozent höher in den Handel.

Im Euro-Stoxx-50 waren vor allem Bank- und Ölwerte weit oben auf der Kurstafel zu finden. Unicredit und Deutsche Bank führten mit einem Plus von 3,82 bzw. 3,76 Prozent die Kurstafel an. Total gewannen 3,18 Prozent.

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