Euro Stoxx 50

Europas Leitbörsen tendieren zur Eröffnung tiefer

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General Motors verkauft Opel an PSA-Gruppe.

Die europäischen Aktienmärkte sind am Montag einhellig mit Verlusten in die Handelswoche gestartet. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 9.50 Uhr mit minus 0,53 Prozent oder 17,87 Punkte bei 3.385,52 Einheiten. Der DAX in Frankfurt verlor 0,71 Prozent oder 85,78 Zähler auf 11.941,58 Punkte. In London zeigte sich der FT-SE-100 mit minus 0,37 Prozent oder 26,99 Einheiten auf 7.347,27 Punkte.

Die Vorgaben für den Wochenstart waren dabei durchwachsen ausgefallen, Marktbeobachter rechnen mit zurückhaltenden Anlegern im Vorfeld der EZB-Zinssitzung am Donnerstag und des US-Jobreports für Februar am Freitag. Janet Yellen, Chefin der US-Notenbank Fed, hatte zuletzt eine weitere Zinserhöhung einmal mehr mit einer fortgesetzten Erholung am Arbeitsmarkt verknüpft.

In Italien will der seit Dezember amtierende Premier Paolo Gentiloni bis Ende der Legislaturperiode im Frühjahr 2018 im Amt bleiben. "Wir sind keine Übergangsregierung", sagte der Ministerpräsident in einem TV-Interview am Sonntagabend. Seine Regierung habe Reformen zu vollenden, die von der Vorgängerregierung von Matteo Renzi eingeleitet worden waren, hege jedoch auch eigene Projekte.

An Europas Aktienmärkten rückte jedoch nicht die Politik, sondern die fix beschlossene Übernahme des traditionsreichen Autobauers Opel durch den französischen PSA-Peugeot-Citroen-Konzern in den Mittelpunkt. Für Opel und die britische Schwester Vauxhall zahlen die Franzosen 1,3 Mrd. Euro, wie Peugeot und der bisherige Opel-Eigentümer General Motors in einer gemeinsamen Pressemitteilung erklärten.

Weitere 900 Mio. Euro erhält GM für das europäische Geschäft der Autobank GM Financial, die Peugeot zusammen mit der französischen Bank BNP Paribas übernimmt. Insgesamt liegt das Transaktionsvolumen damit bei 2,2 Mrd. Euro, davon entfallen 1,8 Milliarden auf Peugeot. Für GM ist der Verkauf dennoch ein Verlustgeschäft. Der Deal werde zu außerordentlichen Aufwendungen in Höhe von 4 bis 4,5 Mrd. Dollar (3,8 bis 4,3 Mrd. Euro) führen. Die Aktien von PSA legten infolge um 3,10 Prozent zu.

Tiefrot zeigten sich hingegen Deutsche Bank, die mit minus 4,91 Prozent auf 18,20 Euro schwächster Wert im Auswahlindex Euro-Stoxx-50 waren. Das Geldhaus will sich mit einer Kapitalerhöhung und einem neuerlichen Konzernumbau sanieren. Insgesamt will das Kreditinstitut rund 8 Milliarden Euro einnehmen. Die neuen Papiere sollen 11,65 Euro kosten.

Eine weitere Übernahmeeinigung beförderte in London die Aktien von Standard Life (plus 7,00 Prozent) und Aberdeen Asset Management (plus 5,55 Prozent) klar in die Gewinnzone. Bei Standard Life hatte man grünes Licht für die Fusion mit einem Volumen von 13,5 Mrd. Dollar gegeben.

Zudem schnellten im Londoner FTSE-100 die Papiere von Ultra Electronics um 6,10 Prozent hoch, nachdem der Konzern eine vierprozentige Dividendenerhöhung angekündigt hatte.

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