Europas Leitbörsen zu Mittag sehr schwach

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Die europäischen Aktienmärkte haben am Dienstagvormittag, belastet von Sorgen um die weitere wirtschaftliche und politische Entwicklung, ihre Kursverluste noch etwas ausgeweitet.

Der DAX in Frankfurt notierte um 12.30 Uhr mit 5.859,34 Punkten und einem Minus von 104,99 Einheiten oder 1,76 %. Der FT-SE-100 der Börse London verlor 118,9 Zähler oder 2,29 % auf 5.069,52 Stellen.

Der die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts-und Währungsunion umfassende Euro-Stoxx-50 gab um 60,04 Einheiten oder 2,30 % auf 2.550,22 Punkte nach.

Marktteilnehmer begründeten die klaren Abschläge mit einer wieder gestiegenen Risikoaversion, die sich auch in einem sehr schwachen Euro auf einem neuen Vierjahrestief widerspiegle. Nun rücken aber auch konjunkturelle Sorgen wieder stärker in den Vordergrund, hieß es.

Im Euroraum hat sich die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe etwas stärker als erwartet eingetrübt. Der deutlich stärker als erwartet ausgefallene Rückgang des chinesischen Einkaufsmanagerindex habe Ängste zudem vor einer Abschwächung von Chinas Wachstumsdynamik geschürt, hieß es von den Commerzbank-Analysten. Auch der Rücktritt des deutschen Bundespräsidenten am Vortag sorgt Händlern zufolge für Unruhe unter den Investoren.

Zudem würden am Markt Spekulationen um eine mögliche Abstufung der Kreditwürdigkeit Frankreichs herumgereicht. Ein solcher Schritt der Ratingagenturen hätte eine neue Qualität. Schließlich gelte Frankreich zusammen mit Deutschland als Kernland und "stabilisierendes Element" der Euro-Zone, so Marktbeobachter.

Ein Branchenvergleich zeigte weiterhin Bankaktien sowie Rohstoffwerte als größte Verlierer. Die Europäische Zentralbank hatte am Montagabend vor weiteren Milliarden-Abschreibungen bei Banken der Eurozone bis Ende 2011 wegen der Finanzkrise gewarnt. Die Aktien der UniCredit büßten 6,09 % auf 1,634 Euro ein und Societe Generale verloren 4,94 % auf 33,32 Euro. Bank of Ireland notierten 5,59 % tiefer bei 0,675 Euro.

Klare Abschläge gab es auch im Öl-Sektor. Hier drückten vor allem BP auf die Stimmung, die um 15,94 % auf 415,95 Pence einbrachen. Zum einen vollzogen die BP-Aktien die Verluste nach, die bereits am Montag außerhalb der Londoner Börse wegen des gescheiterten Versuchs, das Ausströmen von Öl aus dem Bohrloch im Golf von Mexiko zu stoppen, aufgetreten waren. Zum anderen könnte das Loch dem Unternehmen zufolge bis August offen bleiben. Die Bekämpfung der Ölpest im Golf von Mexiko kommt den britischen Energiekonzern immer teurer zu stehen.

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