Wall Street

US-Börsen im Frühhandel gut behauptet

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Der Dow Jones legte um moderate 14,55 Einheiten oder 0,09 Prozent auf 16.692,45 Zähler zu.

Die US-Börsen haben am Freitag kurz nach Handelsbeginn mit knappen Gewinnen tendiert. Gegen 16.15 Uhr stieg der Dow Jones Industrial Index um moderate 14,55 Einheiten oder 0,09 Prozent auf 16.692,45 Zähler. Der S&P-500 Index gewann 0,73 Punkte oder 0,04 Prozent auf 1.951,55 Zähler. Der Nasdaq Composite Index befestigte sich um 4,66 Punkte oder 0,10 Prozent auf 4.457,45 Einheiten.

   Kurz nach Eröffnung wurden Daten zu Neubauverkäufen in den USA publiziert. Im Vergleich zum Vormonat kletterten diese im September annualisiert um 0,2 Prozent auf 476.000. Analysten hatten mit einem Wert von 470.000 kalkuliert.

   Verunsicherung sahen Experten unter den Anlegern aufgrund des bestätigten Ebola-Falls in der Metropole New York City. Ein Arzt, der für Ärzte ohne Grenzen in Westafrika im Einsatz war, konnte die Flughafenüberprüfungen ungehindert passieren, da das Virus erst später ausbrach.

   Im Fokus stand zudem die weiter im vollen Schwung laufende Berichtssaison. Amazon berichtete nach Handelsschluss am Donnerstag einen Umsatzsprung von 20 Prozent, enttäuschte jedoch gleichzeitig mit dem Ausblick auf das wichtige Weihnachtsgeschäft die Anleger. Zudem wirke der starke Dollar belastend für den Onlinehändler. Selbst mit dem Umsatzplus auf 20,58 Mrd. Dollar konnte Amazon nicht überzeugen, da Analysten mit 250 Mio. Dollar mehr gerechnet hatten. Im dritten Quartal wurde zudem ein unerwartet starker Verlust von 437 Mio. Euro erwirtschaftet. Grund dafür waren Investition beispielsweise in das Billig-Smartphone "Firephone". Die Aktie verlor satte 7,22 Prozent.

 Bessere Nachrichten hatte der Software-Gigant Microsoft zu berichten. In seinem ersten Geschäftsquartal sprang der Umsatz im Jahresvergleich um ein Viertel auf 23,2 Mrd. Dollar. Grundlage dafür waren Cloud-Dienste, die Spielekonsole Xbox und Mobiltelefone. Der Gewinn sank allerdings im Jahresviertel von 5,2 auf 4,5 Mrd. Dollar. Mit 1,1 Mrd. Dollar lasteten dabei Abfertigungen auf der Bilanz, die durch den im Juli angekündigten Jobabbau von 18.000 Mitarbeitern notwendig wurden. Die Microsoft-Titel stiegen 1,22 Prozent.

 An die Spitze des Dow Jones setzten sich allerdings die Aktien eines anderen Konzerns. Grund dafür war die Ankündigung von Procter & Gamble (P&G) sich aus dem Batteriegeschäft zurückzuziehen und die Marke Duracell als alleinstehendes Unternehmen an die Börse bringen zu wollen. Im ersten Quartal ging der Nettogewinn von P&G um 34 Prozent auf 1,99 Mrd. Dollar zurück. Dieser Rückgang war von Analysten bereits erwartet worden. Die Aktie verteuerte sich um 3,10 Prozent.

 Ebenfalls Zahlen veröffentlichte der Autobauer Ford. Der Konzern schrieb in Europa wieder rote Zahlen und verlor im dritten Quartal 439 Mio. Dollar auf seinem wichtigsten Auslandsmarkt. Der Umsatz fiel gleichzeitig von 35,8 auf 34,9 Mrd. Dollar. Ford-Aktien büßten 2,48 Prozent an Wert ein.

 Beflügelt wurde der Dow Jones vor allem von den Kursgewinnen von 3M und Caterpillar. Beide Konzerne legten unerwartet gute Zahlen für das dritte Quartal vor. So profitierte der Mischkonzern 3M von gut laufenden Geschäften in seinen Sparten Industrie, Elektronik, Gesundheit und Konsum. Der Nettogewinn legte um knapp sechs Prozent auf 1,3 Mrd. Dollar zu. Damit konnten die Markterwartungen klar übertroffen werden. Mit plus 4,39 Prozent auf 145,05 Dollar führten die 3M-Titel die Liste der Kursgewinner im Dow an.

 Gleich dahinter rangierten Caterpillar mit einem satten Zuschlag von 4,97 Prozent auf 99,27 Dollar. Nach einem überraschend starken dritten Quartal hat der Baumaschinenhersteller sein Gewinnziel für das Gesamtjahr angehoben. Der Überschuss je Aktie soll nun 6,00 US-Dollar und damit 25 Cent mehr erreichen als bisher angepeilt.

   Ans Ende des US-Leitindex sackten indessen AT&T mit minus 2,43 Prozent auf 33,66 Dollar ab. Der heftige Kampf um US-Mobilfunkkunden setzte dem Telekomriesen im dritten Quartal stärker zu, als Experten erwartet hatten. Der Gewinn sank um mehr als ein Fünftel auf 3 Mrd. Dollar. Zudem wurde die Jahresumsatzprognose gekappt.

   Außerhalb des Dow fielen General Motors (GM) nach Kursgewinnen im Frühhandel bis Handelsschluss um 1,21 Prozent, obwohl sich gute Geschäfte in China und Nordamerika im dritten Quartal überraschend positiv auf den Gewinn ausgewirkt hatten und die Ergebnisse die Erwartungen der Analysten übertreffen konnten.

   Eli Lilly fielen um 0,51 Prozent. Ohne den Patentschutz für wichtige Arzneimittel ist der Gewinn bei dem Pharmakonzern eingebrochen. Der Überschuss fiel im dritten Quartal um 58 Prozent. Zudem drückten Sonderkosten in der Forschung auf den Gewinn. Indessen hat der weltgrößte Düngemittelproduzent Potash trotz der Turbulenzen auf den Kalimärkten im dritten Quartal den Umsatz überraschend deutlich gesteigert. Allerdings geriet der Gewinn wegen Sondereffekten unter Druck. Potash gaben 0,73 Prozent ab.

   Abseits der Berichtssaison rückten die Kreditkartenunternehmen Visa (plus 1,59 Prozent) und Mastercard (plus 1,19 Prozent) nach neuen Analystenstimmen in den Blickpunkt. So zeigten sich die Analysten von Morgan Stanley zuversichtlich im Hinblick auf die Ende Oktober erwarteten Quartalszahlen der beiden Unternehmen. Die Resultate dürften im Rahmen der Erwartungen liegen. Die Aktien von Visa wurden Marktteilnehmern zufolge zusätzlich von einer angekündigten Dividendenerhöhung gestützt.
 

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