DIe US-Wirtschaftsaktivität blieb im Dezember moderat.
Der Anstieg der Ölpreise sorgt weltweit für einen positiven Stimmungsumschwung an den Aktienmärkten. Auch die US-Börsen folgen am Freitag dem allgemeinen Trend und starten deutlich fester in den Handel. Der Leitindex Dow Jones hat es deshalb gleich zum Auftakt zurück über die psychologisch wichtige Marke von 16.000 Punkten geschafft.
Gegen 16.00 Uhr stieg der Dow Jones Industrial Index um 233,88 Einheiten oder 1,47 Prozent auf 16.116,56 Zähler. Der S&P-500 Index gewann 33,22 Punkte oder 1,78 Prozent auf 1.902,21 Zähler. Der Nasdaq Composite Index legte 93,78 Punkte oder 2,10 Prozent auf 4.565,84 Einheiten zu.
Der Preisverfall beim "schwarzen Gold" hatte in den vergangenen Wochen weltweit Konjunktursorgen geschürt und die Aktienmärkte hin-und hergeworfen. Bereits am Vortag aber hatten sich die Ölpreise nach Zahlen zu den US-Reserven wieder etwas berappelt und den US-Leitindex leicht anschieben können.
Im Tagesverlauf schaffte es der Brentpreis, einer der wichtigsten Rohölsorten, sogar über 31,50 US-Dollar. Die Aktienmärkte in Asien und Europa reagierten bereits mit Kursaufschlägen und liefern der Wall Street nun gute Vorgaben.
Aus dem Stimmungstief heraus holten die Anleger zuletzt auch die Hoffnungen auf weiteres Billiggeld der Europäischen Zentralbank. Der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hatte am Vortag die Prüfung weiterer geldpolitischer Lockerungen bei der kommenden Sitzung im März in Aussicht gestellt. Allerdings bleibt es abzuwarten, ob und wie lange reine Kommentare der EZB oder bestenfalls vage Aussichten auf weitere geldpolitische Lockerungen ausreichen, die Befürchtungen um eine Abschwächung der Weltkonjunktur zu verdrängen, meint Markus Huber vom Wertpapierhändler City of London Markets.
Denn die Erholung der Aktienmärkte steht auf einem recht holperigen Grund. Tatsächlich verweisen einige Experten darauf, dass es kaum Signale für eine nachhaltige Trendwende am Ölmarkt gebe, der unter einem Angebotsüberhang ächzt.
Heute zeichnen die Konjunkturdaten kein einstimmiges Bild. So blieb einerseits die Wirtschaftsaktivität in den USA im Dezember moderat. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) stieg auf einen Stand von minus 0,22 Punkte. Andererseits stieg die Verkaufszahl der bestehenden Häuser in den USA im Dezember um 14,7 Prozent zum Vorjahr. Auch überraschte der Markit Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe mit 52,7 Einheiten für Jänner. Experten hatten nur mit 51 Punkten gerechnet.
Auf Unternehmensseite stehen nach dem jüngsten Ölpreisanstieg die Aktien von Ölmultis und Rohstoffkonzernen im Fokus. Im europäischen Handel glänzten viele Branchentitel bereits mit Gewinnen. An der Wall Street legten die Aktien von Chevron um 3 Prozent und Apache um 4,27 Prozent sowie BHP Billiton um 3,86 Prozent zu.
Ans Ende des Dow Jones fielen die Titel von American Express mit knapp minus 9 Prozent. Die US-Kreditkartenfirma hat im Schlussquartal wegen höherer Kosten und einer mehrere hundert Millionen Dollar schweren Abschreibung einen Gewinneinbruch erlitten. Unter dem Strich blieben in der Zeit von September bis Ende Dezember 899 Millionen US-Dollar als Überschuss übrig. Das sind 38 Prozent weniger als noch im Vorjahreszeitraum.
Zudem zeigten sich Anleger bei General Electric (GE) vom mauen Quartalsbericht des Großkonzerns enttäuscht und schickten die Aktie um rund 1,90 Prozent abwärts. Die Flaute in der Ölbranche und der starke Dollar hatten beim Unternehmen für einen operativen Gewinnrückgang im Schlussquartal 2015 gesorgt. Und auch der Start ins neue Jahr verlief holprig.
Ebenfalls im Fokus stehen die Aktien von Boeing. Denn den Jumbo-Jets großer Flugzeughersteller bricht die Nachfrage weg: Boeing streicht wegen ausbleibender Neuaufträge die Produktion seines größten Flugzeugtyps 747-8 kräftig zusammen. Die Anteilsscheine notierten mit plus 1,30 Prozent.