Dow Jones verliert

US-Börsen schließen im Minus

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Robuster Fed-Konjunkturausblick verunsichert Investoren.

Die New Yorker Aktienbörsen sind am Donnerstag belastet von Spekulationen um die zukünftige Geldpolitik in den USA einhellig etwas schwächer aus dem Handel gegangen. Der Dow Jones fiel um 73,01 Zähler oder 0,47 Prozent auf 15.545,75 Punkte. Der S&P-500 Index gab 6,77 Punkte oder 0,38 Prozent auf 1.756,54 Zähler ab und der Nasdaq Composite Index verlor 10,91 Zähler oder 0,28 Prozent auf 3.919,71 Einheiten.

Zwar hatte die US-Notenbank Fed am Vortag ihre lockere Geldpolitik erwartungsgemäß bestätigt, jedoch gaben die Notenbanker eine überraschend robuste Konjunkturprognose ab. Diese erhielt heute von den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe, die im Rahmen der Prognosen ausgefallen waren, leichten Rückenwind. Laut Marktteilnehmern bewog dies die Anleger zu mehr Zurückhaltung und belastete die Indizes. Trotz des optimistischen Konjunkturausblicks der Fed ist der Großteil der Experten weiter überzeugt, dass eine Reduktion der massiven Anleihekäufe durch die Notenbank erst im März 2014 angegangen wird.

Unter den Einzelwerte standen unter anderem die Aktien von Facebook im Fokus, sie stieg im technologielastigen Nasdaq-Index um 2,44 Prozent auf 50,21 Dollar. Die stetig wachsenden Werbeeinnahmen von Smartphones und Tablet-Computern füllten zwar die Kasse. Doch gleichzeitig schürte das weltgrößte Online-Netzwerk die Sorge, dass sich jüngere Leute von Facebook abwenden könnten.

Trotz eines anhaltenden Trends zum Bezahlen mit Kreditkarte hat das Unternehmen Visa weniger verdient. Wegen höherer Steueraufwendungen fiel der Gewinn im vierten Geschäftsquartal (Juli bis September) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als ein Viertel auf 1,2 Mrd. Dollar. Die Aktie des Dow-Jones-Neulings knickte am unteren Ende des Auswahlindex um 3,51 Prozent auf 196,67 Dollar ein. Auch die Anteilsscheine des Branchengenossen American Express gaben im Zuge dessen 1,56 Prozent auf 81,80 Dollar ab.

Bei Mastercard liefen die Geschäfte zwar prächtig. Die Nummer zwei am Kreditkartenmarkt hinter Visa konnte im dritten Quartal seinen Gewinn um 14 Prozent auf unterm Strich 879 Mio. Dollar steigern. Mastercard-Papiere verloren dennoch 1,18 Prozent auf 717,10 Dollar.

Während im Dow Jones die Titel von JPMorgan mit minus 2,02 Prozent auf 51,54 Dollar schwächelten, stiegen Boeing um 0,63 Prozent auf 130,50 Dollar. Wegen der starken Nachfrage nach dem Kurz- und Mittelstreckenjet 737 fährt der US-Flugzeugbauer Boeing die Produktion des Verkaufsschlagers hoch. Während derzeit 38 Maschinen dieses Typs im Monat die Werkshallen verlassen, soll die Zahl bis 2017 auf 47 steigen, wie der Konzern mitteilte. Die unerledigten Bestellungen summierten sich inzwischen auf mehr als 3.400.

An der Indexspitze im Dow Jones rangierten ExxonMobil mit plus 0,91 Prozent auf 89,62 Dollar. Der US-Ölgigant kann sich offenbar auch nicht dem Abwärtstrend der Branche entziehen. Ein schwaches Raffinerie-Geschäft ließ bei den Texanern im dritten Quartal den Gewinn deutlich sinken. Unter dem Strich verdiente der Konzern aber immer noch 7,87 Mrd. US-Dollar. Das waren 18 Prozent weniger als vor einem Jahr. Analysten hatten aber mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet.
 

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