Eine Einigung zwischen der Meinl Bank und den "Rebellen" steht offenbar bevor. Hinter den Kulissen werde eifrig an einer Schlichtung des Streits zwischen der Bank sowie Airports International (AI) und Power International (PI) gearbeitet. "Der Settlement-Vertrag ist unterschriftsreif", schreibt das "WirtschaftsBlatt" unter Berufung auf informierte Kreise.
Demzufolge soll die Bank Geld an AI und PI überweisen und die bisher unverkäuflichen Beteiligungen der Fonds bekommen. Die Bank möchte sämtliche noch verbliebenen Airport-Beteiligungen übernehmen, heißt es in dem Bericht. Bei dem Deal soll Bares fließen, die Summe deutlich über den zuletzt veröffentlichten Buchwerten der AI-Engagements liegen.
Konkrete Zahlen gebe es derzeit noch nicht. Nach Angaben auf der AI-Homepage stehen die Beteiligungen in Russland (Baikal Airport Ulan Ude), Polen (Flughafen Bydgoszcz und das Entwicklungsprojekt Sochaczew) und in Parma mit einem Wert von rund 23 Mio. Euro in der Bilanz.
Rückkauf der Assets geplant
Dem Vernehmen nach plane die Meinl Bank, die Assets um deutlich mehr als 30 Mio. Euro zurückzukaufen. Das würde ungefähr der Hälfte des ursprünglichen Kaufpreises entsprechen. Voraussetzung dafür, dass Geld fließt, sei allerdings eine intensive Prüfung durch Experten der Bank. Ein Punkt, der sich eventuell noch als Hürde herausstellen könnte. Bei Power International soll es seitens der Bank Interesse am Gaskraftwerk-Projekt in Ungarn sowie an einzelnen Wind- und Photovoltaikparks geben.
Das Gesprächsklima zwischen der Bank und dem Management der Fonds soll sich im Vergleich zum Frühjahr deutlich verbessert haben, so das "WirtschaftsBlatt". Bei Airports International führe der im April neu bestellte Geschäftsführer Jim Shinhouse die Gespräche. Kenner beschrieben ihn als "lösungsorientierten Abwickler, der kein Interesse an jahrelangen Rechtsstreitigkeiten hat". Ihm gegenüber sitzt Meinl Bank-Vorstand Peter Weinzierl. Beide Seiten wollen sich derzeit nicht äußern.
"Es gibt Gespräche, über die Stillschweigen vereinbart wurde", heiße es aus der Bank . "Wir kommentieren etwaige Gespräche mit der Meinl Bank nicht in der Öffentlichkeit", sagt ein Sprecher von Shinhouse im "WirtschaftsBlatt". AI habe die Bank in Summe auf 245 Mio. Euro geklagt. Im Gegenzug gebe es von der Bank Klagen gegen AI über 85 Mio. Euro. Dazu kämen noch Streitigkeiten rund um die Energiegesellschaft PI.