Die Wiener Börse hat die Sitzung am Freitag bei hohem Volumen mit deutlich tieferen Notierungen beendet. Der ATX fiel massiv um 82,16 Punkte oder 3,32 Prozent auf 2.392,69 Einheiten.
Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 87 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.480 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York -0,19 %, DAX/Frankfurt -1,78%, FTSE/London -1,33 % und CAC-40/Paris -2,90 %.
Mit den europäischen Leitbörsen schmierte auch der ATX im Späthandel immer tiefer ins Minus ab. Die Schuldenproblematik in Portugal wird immer wieder von Experten als kritisch kommentiert, führte ein Händler als Grund für den starken Abgabedruck an Europas Börsen an. Die lange und mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten brachten hingegen nur wenig Impulse, sie fielen durchwachsen aus.
Ans untere Ende des Kurszettels rutschten die Aktien von Raiffeisen International ab. Europaweit gehörten Banken zu den Verlierern, doch die heimischen Bankentitel unterboten beide den Sektordurchschnitt im Euro-Stoxx-600. Raiffeisen-Papiere verschlechterten sich um 6,29 % auf 33,83 Euro und Erste Group fielen um 3,15 % auf 25,52 Euro. HSBC stuft die Raiffeisen-Anteile in einer Ersteinschätzung mit "Neutral" ein und nennt ein Kursziel von 40 Euro.
Anderswo im ATX-5 kam es ebenfalls zu Abschlägen. Die voestalpine sauste nachrichtenlos um 5,44 % auf 24,68 Euro nach unten und OMV fielen mit einem sehr schwachen europäischen Ölsektor um 3,62 % auf 28,21 Euro. Und auch Telekom Austria, die sich lange im Plus behauptet hatten, drehten bis Handelsschluss noch in die Verlustzone mit minus 1,73 % auf 9,66 Euro.
Unternehmensnachrichten gab es zu Wolford und zur Constantia Packaging. Die Constantia Packaging hat die deutsche AVI GmbH verkauft. Das Unternehmen gehöre nicht zum Kerngeschäft, so die Begründung des Verpackungsherstellers. Constantia-Aktien ermäßigten sich um 0,47 % auf 38,12 Euro. Wolford präsentierten vorläufige Zahlen und schlossen unverändert bei 12,14 Euro. Wolford hat im dritten Quartal (November 2009 bis Jänner 2010) den Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 5,7% auf 44,2 Mio. Euro gesteigert. Für das Geschäftsjahr 2009/10 werden schwarze Zahlen erwartet.
Ohne Nachrichten gerieten Vienna Insurance Group (VIG) und Wienerberger deutlich unter die Räder. Wienerberger reduzierten sich um 3,92 % auf 12,49 Euro und VIG verschlechterten sich um 4,64 % auf 32,90 Euro.