Freundliche Vorgaben aus Übersee stützen.
Die Wiener Börse hat den Handel am Dienstag mit etwas höherer Tendenz beendet. Der ATX stieg 12,52 Punkte oder 0,56 Prozent auf 2.229,06 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 23 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.252,00 Punkten.
Europaweit ging es am Dienstag etwas bergauf. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +1,01 Prozent, DAX/Frankfurt +0,48 Prozent, FTSE/London +0,55 Prozent und CAC-40/Paris +0,16 Prozent.
Bereits im Frühhandel sorgten gute Vorgaben aus Übersee für Auftrieb. An den asiatischen Börsen hellten erfreuliche Inflationsdaten aus China das Sentiment auf. Neue Konjunkturdaten aus Europa lieferten dagegen kaum Impulse. Im Blick der Anleger blieben daneben die Ölpreise. Nach deutlichen Kursverlusten zum Wochenstart haben sich diese am Dienstag wieder erholt, bei Brent stand zuletzt ein Plus von mehr als drei Prozent zu Buche.
In Wien sackten AT&S nach Vorlage von Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2015/16 um klare 2,44 Prozent auf 11,39 Euro und damit ans Ende der Kurstafel ab. Aufgrund des Starts des neuen Werks im chinesischen Chongqing fiel die Bilanz durchwachsen aus. Der Umsatz legte zwar um 14,4 Prozent auf 762,9 Mio. Euro zu, das Betriebsergebnis (Ebit) gab aber um 14,6 Prozent auf 77 Mio. Euro nach. Bereinigt um das China-Projekt würde das Ebit deutlich über den Vorjahreswerten liegen, hieß es vom Unternehmen. Das Konzernergebnis verschlechterte sich von 69,3 auf 56 Mio. Euro.
Ebenfalls klar im Minus schlossen die Titel des Stahlkonzerns voestalpine mit minus 1,91 Prozent auf 28,20 Euro, nachdem sie bereits am Vortag um knapp acht Prozent eingeknickt waren. Der deutsche Branchenkollege Thyssenkrupp hat heute wegen der Krise in der Stahlbranche seine Gewinnziele gekappt. Für das erste Halbjahr meldete der Konzern zudem einen Gewinneinbruch um 62 Prozent auf 37 Mio. Euro.
An die Spitze der Kurstafel setzten sich nach einem Vortagesminus von knapp fünf Prozent Wienerberger mit plus 3,79 Prozent auf 15,88 Euro. Auch OMV zogen im Vorfeld der morgen anstehenden Quartalszahlen um 2,07 Prozent auf 25,16 Euro an. Von der APA befragte Analysten rechnen für das erste Quartal des Öl- und Gaskonzerns mit einem neuerlichen Gewinnrückgang. Im Konsensus sehen die Experten den um Lagereffekte bereinigten ("Clean CCS") Nettogewinn um knapp 30 Prozent tiefer als noch vor einem Jahr.
Gesucht waren außerdem Lenzing, die Aktien profitierten von neuen Analystenstimmen und schlossen um 3,20 Prozent fester bei 73,80 Euro. Die Wertpapierexperten von Berenberg haben ihr Kursziel für die Aktien des Faserherstellers von 62,0 auf 78,0 Euro erhöht. Außerdem wurde die Anlageempfehlung von "Hold" auf "Buy" angehoben. Auch die Experten der Deutschen Bank haben ihr Lenzing-Kursziel vor den am Donnerstag anstehenden Geschäftszahlen von 72,00 auf 75,00 Euro angehoben. Das Votum lautet "Hold".