ATX gewinnt 1,45 Prozent - Kursgewinne auf breiter Front.
Die Wiener Börse hat am Dienstag klar im Plus geschlossen. Der ATX stieg 32,62 Punkte oder 1,45 Prozent auf 2.289,41 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 16 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.273,00 Punkten.
Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,23 Prozent, DAX/Frankfurt +0,96 Prozent, FTSE/London +0,59 Prozent und CAC-40/Paris +0,80 Prozent.
Nach einer etwas schwächeren Eröffnung drehte der heimische Leitindex bereits im Frühhandel ins Plus und baute seine Kursgewinne in weiterer Folge aus. Das europäische Umfeld zeigte sich ebenfalls freundlich. Unterstützend wirkte eine überraschende Aufhellung der Unternehmensstimmung im Euroraum im August. Trotz des Brexit-Votums stieg der am Vormittag veröffentlichte Einkaufsmanagerindex weiter und erreichte den höchsten Stand seit sieben Monaten.
Auf Unternehmensseite rückte in Wien die Vienna Insurance Group (VIG) in den Mittelpunkt. Der Versicherer hatte vorbörslich für das erste Halbjahr 2016 einen Rückgang des Vorsteuerergebnisses (EGT) um 17,5 Prozent auf 201 Mio. Euro gemeldet. Dies ist so erwartet worden, schon Anfang August hatte die VIG "rund 200 Mio. Euro" in Aussicht gestellt. Die VIG-Aktie beendete den Handelstag mit einem Plus von 3,19 Prozent bei 17,28 Euro und schloss damit im ATX-Spitzenfeld.
Am morgigen Mittwoch wird die Berichtssaison unter anderem mit Lenzing, conwert und Schoeller-Bleckmann fortgesetzt. Bei Lenzing erwarten Analysten eine Verdoppelung des operatives Ergebnisses (EBIT) auf 33,5 Mio. Euro. Im Vorfeld schloss die Aktie des Faserkonzerns um 1,80 Prozent höher bei 102,00 Euro. Auch conwert (plus 0,61 Prozent auf 14,75 Euro) und Schoeller-Bleckmann (plus 1,34 Prozent auf 59,90 Euro) beendeten den Handelstag mit Aufschlägen.
Aufwärts ging es außerdem für die Bankwerte im ATX: Die Anteilsscheine der Erste Group gewannen deutliche 2,11 Prozent auf 24,95 Euro, Raiffeisen-Titel stiegen um 1,13 Prozent auf 11,64 Euro. Die US-Ratingagentur Moody's hat den Ausblick für die Kreditwürdigkeit der österreichischen Banken in den kommenden 12 bis 18 Monaten erstmals seit 2009 von "negativ" auf "stabil" angehoben.
Agrana-Aktien stiegen um 1,41 Prozent auf 104,45 Euro und standen damit im Spitzenfeld des prime market. Der Generaldirektor des Zucker-, Frucht- und Stärkekonzerns, Johann Marihart, hatte in einem Interview mit dem "Kurier" gesagt, dass sich für sein Unternehmen nach dem Aus für Zuckerquoten "im Wesentlichen nicht viel ändern" werde.
Größter Gewinner im prime market waren neuerlich Valneva-Aktien, die um 7,68 Prozent zulegten. Bereits am Vortag hatten die Titel des Impfstoffentwicklers mit einem Plus von fast fünf Prozent den Spitzenplatz eingenommen. Kursrelevante Nachrichten lagen jedoch nicht vor.