Wiener Börse

ATX schließt 1,04 Prozent tiefer

Teilen

Warten auf Zustimmung zu Erhöhung der US-Schuldengrenze.

Die Wiener Börse hat am Montag tiefer geschlossen. Für Verunsicherung sorgte der weiter anhaltende US-Haushaltsstreit. Der ATX fiel um 26,26 Punkte oder 1,04 Prozent auf 2.501,68 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 46 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.548 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,47 Prozent, DAX/Frankfurt -0,42 Prozent, FTSE/London -0,33 Prozent und CAC-40/Paris -0,16 Prozent.

Europaweit wurden die Börsen zu Wochenbeginn vom US-Budgetstreit belastet. Spätestens bis zum 17. Oktober müssen die Republikaner einer Erhöhung der Schuldenobergrenze zustimmen, sonst sind die USA zahlungsunfähig. Seit Dienstag vergangener Woche stehen in den USA bereits große Teile der öffentlichen Verwaltung still, weil sich der Kongress nicht auf einen Haushalt für das am 1. Oktober begonnene Fiskaljahr 2014 einigen konnte.

Derzeit dürften die meisten Marktteilnehmer zwar auf einen glimpflichen Ausgang des Budgetstreits hoffen, viele würden aber sicherheitshalber abwarten und sich nicht am Markt engagieren, hieß es. Die Börsenumsätze waren zu Wochenbeginn entsprechend gering. Falls sich nicht bald eine Einigung abzeichnet, dürfte die Nervosität an den Börsen deutlich steigen, sagten Analysten. Im Fall einer Eskalation befürchten Ökonomen negative Auswirkungen auf die Weltwirtschaft.

Fast alle Aktien im prime market schlossen am Montag mit Verlusten. Bei höherem Volumen schwach zeigten sich vor allem Immofinanz (minus 1,94 Prozent auf 3,03 Euro) und Andritz (minus 1,35 Prozent auf 44,00 Euro). Auch die anderen ATX-Schwergewichte schlossen tiefer. voestalpine fielen um 0,95 Prozent auf 34,34 Euro. OMV (minus 0,77 Prozent auf 35,40 Euro) und Erste Group (minus 0,75 Prozent auf 23,70 Euro) gaben leicht nach.

Gegen den Trend gesucht waren nach einer Kaufempfehlung AT&S und stiegen um 0,60 Prozent auf 6,59 Euro. Die Analysten der Erste Group haben ihr Kursziel für die Aktie von 8,60 auf 8,80 Euro erhöht und das Papier mit "Buy" empfohlen.

Wichtige Impulse werden im weiteren Wochenverlauf auch von der anlaufenden US-Ergebnisberichtssaison erwartet. Den Auftakt macht traditionell am Dienstag der Aluminiumkonzern Alcoa mit seinen Quartalszahlen. Mit Spannung erwartet werden auch einige Ergebnismeldungen großer US-Banken.

Die angesetzten Veröffentlichungen von US-Konjunkturdaten könnten hingegen teilweise ausfallen, da einige der damit betrauten US-Stellen vom „Government Shutdown“ betroffen sind. Der für vergangenen Freitag angesetzte Arbeitsmarktbericht ist bereits überfällig. „Inzwischen müssen wir nicht nur prognostizieren, wie die zur Veröffentlichung anstehenden Daten ausfallen, sondern auch wann“, schreiben die Analysten der Helaba am Montag.

 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.