Wiener Börse (Schluss)

ATX geht sehr schwach ins Wochenende

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Bankenwerte von Spanien-Sorgen stark belastet.

Die Wiener Börse hat sich deutlich schwächer ins Wochenende verabschiedet, wenn auch das Handelsvolumen gering blieb. Der ATX gab bis zum Handelsende am Freitag um 46,06 Punkte oder 2,20 Prozent auf 2.043,11 Einheiten nach.

Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 32 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.075 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,62 Prozent, DAX/Frankfurt -2,36 Prozent, FTSE/London -1,02 Prozent und CAC-40/Paris -2,46 Prozent.

Konjunktursorgen drückten die europäischen Börsen zum Wochenschluss tief in die Verlustzone, in diesem Umfeld konnte auch der heimische Markt seine anfänglichen Zugewinne nicht verteidigen. Verhaltende Wachstumsdaten aus China und die wieder in den Fokus zurückgekehrte Euro-Schuldenkrise sorgten bereits von Beginn der Sitzung an für getrübte Stimmung an den Märkten.

Zusätzliche Verkäufe lösten am Nachmittag schwächer als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten aus. Das von der Universität Michigan ermittelte Konsumklima hatte sich im April überraschend eingetrübt.

Der Bankenbereich fungierte den ganzen Handelstag über als Schlusslicht in der europäischen Sektorübersicht. Nach freundlicher Eröffnung gaben auch die heimischen Branchenvertreter Raiffeisen und Erste Group dem europaweiten Abwärtsdruck im Sektor nach und rutschten noch im Vormittagshandel in die Verlustzone. Dort schlossen sie mit kräftigen Abschlägen von 2,57 Prozent auf 23,50 Euro respektive 5,55 Prozent auf 15,50 Euro.

Der Sektor habe besonders unter neuerlichen Hiobsbotschaften aus Spanien gelitten, kommentierten Marktteilnehmer. Im März stiegen die Ausleihungen spanischer Banken bei der EZB auf rund 316 Mrd. Euro an, das sind fast doppelt so viel wie im Februar (169,8 Mrd. Euro). Das verdeutliche, wie schlecht es den dortigen Instituten gehe, zumal diese ob des geringen Vertrauens durch Banken anderer Euro-Länder auf das Zentralbankgeld angewiesen seien, hieß es.

Auch die übrigen Schwergewichte wurden von der Stimmungseintrübung mit nach unten gerissen. voestalpine rutschten um 4,12 Prozent auf 23,49 Euro ab, OMV fielen 1,05 Prozent auf 24,95 Euro und Andritz gaben um 2,42 Prozent auf 73,32 Euro nach. Im Immosektor schwächten sich Immofinanz um vergleichsweise moderate 0,34 Prozent auf 2,66 Euro ab.

Starke Gewinne verbuchten am Berichtstag Bene, die mit plus 4,00 Prozent auf 1,30 Euro die Kursliste im prime market anführten. Der Büromöbelhersteller hatte für das abgelaufene Geschäftsjahr 2011/12 ein "deutlich positives" operatives Ergebnis (EBIT) vermeldet. Die endgültigen Ergebnisse will das Unternehmen am 15. Mai veröffentlichen.
 

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