Trotz Russland-Konflikt

Wiener Börse startet leicht erholt

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Der ATX stieg 13,45 Punkte bzw. 0,63 Prozent auf 2.150,15 Punkte.

Die Wiener Börse ist am Montag mit erholten Notierungen Tendenz in die Sitzung gestartet. Der ATX wurde gegen 9.45 Uhr mit 2.150,15 Punkten nach 2.136,70 Einheiten am Freitag errechnet, das ist ein Plus von 13,45 Punkten bzw. 0,63 Prozent.

   Nachdem der ATX am Freitag deutlich stärker belastet als die übrigen europäischen Indizes geschlossen hatte, präsentierte er sich zum Wochenauftakt mit einer klareren Erholungstendenz. Marktteilnehmer verwiesen auf die Gewinne beim Ölpreis, die nach den jüngsten Verlusten auch die Stabilisierung an den Aktienmärkten unterstützen würden.

   Im Fokus der Anleger bleibt weiter die angespannte Lage zwischen Russland und den westlichen Bündnispartnern: Am Wochenende hatte der US-Senat ein Gesetz zu Waffenlieferungen an die Ukraine und neuen Sanktionen gegen Russland bestätigt. Die Senatoren stimmten am Samstagabend einstimmig für den "Ukraine Freedom Support Act". Infolge rutschte der Rubel erneut auf ein Rekordtief, die Analysten der Sberbank werten den Schritt der USA als "negativ für das Sentiment".

Ebenso negativ fielen die Vorgaben aus Asien aus, in Japan trübten trotz der Wiederwahl von Premier Shinzo Abe schwache Konjunkturdaten den Handel. In China erwartet die Nationalbank unterdessen im kommenden Jahr ein erneut geringeres Wirtschaftswachstum von 7,1 Prozent.

Im Vorfeld der Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve am Mittwoch erwarten Börsianer zurückhaltendere Anleger. Jedoch würden Konjunktursignale aus den USA noch aufmerksamer als üblich verfolgt, heute werden das Industriebarometer Empire-State-Index für Dezember und Industrieproduktionszahlen für November publiziert.

Getragen wurde die Erholung an der Wiener Börse vormittags von den Aktien der Raiffeisen Bank International (RBI), die nach einem herben Freitagsminus von knapp 8,5 Prozent im Frühhandel um 3,81 Prozent auf 14,02 Euro zulegten. Die RBI-Aktien waren zum Wochenausklang auf ihren tiefsten Stand seit Februar 2009 gerasselt. Analysten begründeten dies mit dem schwachen Rubel und Ermittlungen gegen die Moskauer RBI-Tochterbank wegen eines möglichen Verstoßes gegen die Russland-Sanktionen von USA und EU.

Auch die zuletzt im Zuge des Preisverfalls unter Druck geratenen Werte aus dem Ölsektor machten an der Wiener Börse Boden gut: Allen voran notierten SBO mit plus 3,91 Prozent auf 57,15 Euro an der Spitze des prime market. OMV verteuerten sich um 2,38 Prozent auf 20,87 Euro. Die Analysten der Erste Group haben ihr Kursziel für die Aktien der OMV von 32,70 Euro auf 24,90 Euro gekappt. Die Empfehlung blieb indessen bei "Accumulate".

Ebenso gekürzt haben die Analysten der Deutschen Bank ihr Kursziel für den niederösterreichischen Versorger EVN, sie reduzierten es von 11 auf 10 Euro und bestätigen ihre Empfehlung "Hold". EVN-Papiere erhöhten sich 0,84 Prozent auf 10,15 Euro.

Der ATX Prime notierte bei 1.080,81 Zählern und damit um 0,52 Prozent oder 5,54 Punkte höher. Im prime market zeigten sich 16 Titel mit höheren Kursen, 19 mit tieferen und keiner unverändert. In vier Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung. Bis 9.45 Uhr wurden im prime market insgesamt 667.100 (Vortag: 1.438.069) Stück Aktien in Einfachzählung mit einem Kurswert von 21,947 (28,85) Mio. Euro (Doppelzählung) gehandelt.

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