E-Auto

Freiwilligkeit statt Zwang bei Verbrenner-Verbot – Wien zeigt’s vor

Entsetze Unternehmer im Auto-Land Österreich: EU plant  Verbrennerverbot für Mietwagenanbieter und Firmenflotten ab 2030, das rund 60 % des Neuwagengeschäfts betrifft. Widerstand regt sich insbesondere in der deutschen Autoindustrie. Die EU rudert bei E-Auto-Pflicht wieder zurück.

Brüssel zeigt sich – einmal mehr – absolut realitätsfern, denn für ein Verbrennerverbot fehlt es noch immer an einer funktionierenden Ladeinfrastruktur, verschiedenen E-Automodellen für unterschiedliche Bedürfnisse – seitens der Wirtschaft befürchtet man eine Kostenexplosion. Sogar Österreichs Regierung warnt vor einer E-Auto-Pflicht.

Harald Raidl, Supply Chain Director der Brau Union, Gastronom Paul Kolarik und Dominic Schmid, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeit in der Wirtschaftskammer Wien, mit einem elektrischen Lkw der Brau Union vor der Luftburg - Kolarik im Prater

Harald Raidl, Supply Chain Director der Brau Union, Gastronom Paul Kolarik und Dominic Schmid, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeit in der Wirtschaftskammer Wien, mit einem elektrischen Lkw der Brau Union vor der Luftburg - Kolarik im Prater

© Florian Wieser

Emissionsfreie Transporte – Pilotprojekt der Wirtschaftskammer Wien
In Wien werden nachhaltige Konzepte nicht nur in der Gastronomie, sondern jetzt auch auf der Straße umgesetzt. Im Rahmen des Projekts „Zero Emission Transport“ (ZET) liefern Unternehmen in den inneren Bezirken emissionsfrei – darunter auch die Brau Union Österreich, die ihr Bier künftig mit einem E-Lkw zustellt. Klimafreundliche Lieferungen für den 1. und 2. Bezirk
41 Betriebe aus unterschiedlichsten Branchen beteiligen sich an dem ZET-Projekt der Wirtschaftskammer Wien. Ziel: nachhaltiger Güterverkehr in der Innenstadt. Auch die Brau Union ist dabei und setzt auf einen 16,7 Tonnen schweren Elektro-Lkw, der Gastronomen im 1. und 2. Bezirk mit Getränken beliefert.
Der elektrisch betriebene Lkw hat eine Reichweite von rund 200 Kilometern, abhängig von Jahreszeit und Beladung. Geladen wird er am Standort Schwechat, wo ausschließlich Ökostrom aus Österreich zum Einsatz kommt.
„Die Gastronomie ist ein Vorreiter, wenn es um mehr Nachhaltigkeit geht“, betont Dominic Schmid, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeit in der Wirtschaftskammer Wien. „Denn schon frühzeitig setzten zahlreiche Betriebe auf nachhaltige Konzepte wie Bio-Produkte und regionale Hersteller. Umso erfreulicher ist es, wenn diese Waren auch klimafreundlich angeliefert werden.“

Gösser Biostoff per E-Lkw zur Luftburg
Ein prominentes Beispiel für nachhaltige Zusammenarbeit ist das Restaurant Luftburg – Kolarik im Prater. Hier trifft gelebte Nachhaltigkeit auf emissionsfreie Logistik. Geliefert wird unter anderem das Bio-Bier Gösser Biostoff, klimafreundlich vom Schwechater Standort ins Herz des Wiener Praters.
„Seit heuer ist die Luftburg frei von fossilen Energieträgern: Ein Meilenstein für unsere gelebte Nachhaltigkeit“, freut sich Paul Kolarik. „Mit einer Grundwasserwärmepumpe, einer erweiterten Photovoltaikanlage und nun auch dem Einsatz des Elektro-Lkws für die Lieferungen der Brau Union zeigen wir, im größten Bio-Restaurant der Welt, wie klimafreundliche Gastronomie in der Praxis funktioniert.“

Brau Union will bis 2030 „Net Zero“ erreichen
Die E-Lkw-Lieferung ist Teil eines größeren Plans der Brau Union. Im Rahmen der HEINEKEN-Nachhaltigkeitsstrategie „Brew a Better World“ soll die gesamte Supply Chain bis 2030 klimaneutral werden.
„Mit unserem ersten E-LKW für die Wiener Innenstadt liefern wir nicht nur Bier, sondern auch ein klares Bekenntnis zur Verringerung von CO₂-Emissionen“, erklärt Harald Raidl, Supply Chain Director der Brau Union. „Elektromobilität ist ein zentraler Baustein auf unserem Weg zu Net Zero. Noch in diesem Jahr planen wir die Inbetriebnahme von sieben zusätzlichen E-LKWs am Standort Schwechat.“ Damit will die Brau Union nicht nur Gastronomen in Wien, sondern auch in der Umgebung nachhaltig und emissionsfrei versorgen.

Postzustellung in Wien ab 2026 per E-Auto
In Wien betreibt die Post aktuell rund 700 Elektrofahrzeuge – damit sind bereits über die Hälfte der insgesamt etwa 1.100 Zustellfahrzeuge elektrisch unterwegs. Ab dem kommenden Jahr plant das Unternehmen, vollständig auf E-Mobilität umzustellen. Wien würde damit laut der Post zur ersten Großstadt Europas werden, in der sämtliche Sendungen – von Briefen über Pakete bis hin zu Werbesendungen und Zeitungen – auf der sogenannten letzten Meile komplett emissionsfrei zugestellt werden. „Dafür werden insgesamt 32 Millionen in Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur investiert“, erklärte Postsprecher Markus Leitgeb.

Weitere teilnehmende Unternehmen beim Pilotprojekt der WKW:• Big Bus Vienna GmbH• Bogensberger Vermessung ZT GmbH• Brau Union Österreich AG• Cargoe GmbH• Dachser-Austria Gesellschaft m.b.H• Del Fabro Kolarik GmbH• dm drogerie markt GmbH• Frankstahl Rohr- und Stahlhandelsges.m.b.H.• Frauenthal Handel Gruppe AG• Franz Felber & Co GmbH• Gebrüder Weiss Paketdienst GmbH• Gewista Werbegesellschaft m.b.H• GLS Austria GmbH• Hausbetreuung Attensam GmbH• Hausbetreuung Dimmi GmbH• "HEL-WACHT" Bewachungsdienst GmbH• Hödlmayr International GmbH• Ikea Austria GmbH• KONE AG• Kwizda Pharmahandel GmbH• Lagermax Vienna Line Transport GmbH• Lidl Österreich GmbH• LOGpoint Logistics Services GmbH• Logwin Solutions Austria GmbH• Österreichische Automobil-, Motorrad- und Touring Club (ÖAMTC)• Österreichische Post AG• Peter Koch Gesellschaft m.b.H.• REWE International Lager- und Transportgesellschaft m.b.H.• Saubermacher Dienstleistungs AG• Schalken Brauerei GmbH• Snipes GmbH• SPAR Österr. Warenhandels AG• Stolex GmbH & Co KG• Theodor R. Rist Ges.m.b.H.• TK Aufzüge Gesellschaft m.b.H.• TR Hygiene & Papier• Transgourmet Österreich GmbH• United Parcel Service Speditionsgesm.b.H• Veloce liefert GmbH• Vienna Sightseeing Tours – Wiener Rundfahrten Gmbh & Co• Weingut Walter Wien• Weingut Wieninger• WienIT GmbH

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