Die Beteiligungen der krisengeschüttelten Finanzinvestoren gewinnen dank der Kursgewinne an den Börsen allmählich wieder an Wert. Als eines der ersten Private-Equity-Häuser weltweit bewertete BC Partners den Wert seiner Firmen im Portfolio im ersten Halbjahr um fast ein Viertel höher, wie eine mit der Angelegenheit vertraute Person am 27. Juli sagte.
Damit habe der aktuelle Fonds des europäischen Investors alle Verluste aus der Krise wieder ausgeglichen. Das dürfte die Renditehoffnungen der Geldgeber nach langer Durststrecke beflügeln. Die Werte gehen aus einem Brief der Beteiligungsfirma an ihre Investoren hervor. Das Unternehmen lehnte eine Stellungnahme ab.
Neben dem jüngsten Kursanstieg an den Aktienmärkten trug auch eine vergleichsweise starke Entwicklung einiger Unternehmen des Finanzinvestors zu der Höherbewertung bei. Das Private-Equity-Haus hat im Vergleich zu anderen Finanzinvestoren wenig Krisenfälle im Portfolio und musste die Beteiligungen auch weniger stark abschreiben. In Deutschland gehört unter anderem der Chemikalienhändler Brenntag zu BC Partners. Der aktuelle Fonds hat ein Volumen von knapp 6 Mrd. Euro, davon sind 61 Prozent investiert.
Problemfälle im Portfolio
Die meisten Finanzinvestoren haben wegen der Krise mit großen Problemfällen in ihrem Portfolio zu kämpfen. Den übernommenen Unternehmen wurden zumeist hohe Schulden aufgebürdet, was ihnen jetzt in der Rezession die Luft zum Atmen nimmt. Einige Firmen mussten bereits Insolvenz anmelden. Von den einst milliardenschweren Zukäufen der Finanzinvestoren ist seit langem nichts mehr zu sehen.
Doch immer mehr Experten erkennen allmählich Licht am Ende des Tunnels. "Wir sollten Private Equity nicht abschreiben", warnt Pat Guerin, Co-Chef des europäischen Fusionsberatungsgeschäfts der Schweizer UBS. Die Branche sei gut aufgestellt, um im Aufschwung wieder kräftig mitmischen zu können. Derzeit stünden aber noch Aufräumarbeiten im eigenen Portfolio im Mittelpunkt. "Möglicherweise kommen im nächsten Jahr schon wieder einige größere Deals von Finanzinvestoren - auch in Deutschland", sagt Mark Pohlmann, Investmentbanking-Chef der UBS in Deutschland.