Fortsetzung Freitag

Banken-KV schon wieder gescheitert

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Der Arbeitgeber-Chefverhandler mahnt die Gewerkschaft zur Vernunft.

Auch nach der heutigen vierten Runde in den laufenden Banken-Gehaltsverhandlungen ist eine Einigung ausgeblieben. Am Freitag geht es weiter. Die Gewerkschafter haben ein kurzfristig angesetztes neues Terminangebot der Arbeitgeberseite angenommen. Zuvor war mit Betriebsversammlungen ab Montag früh gedroht worden. Am heutigen Dienstagabend hieß es zugleich, dass jetzt nicht mehr viel Spielraum da sei.

Nach Angaben von Bankenverband und Sparkassenverband bieten die Institute jetzt auf die Durchschnittsbezüge im Schnitt knapp über 2 Prozent, was bei den Beziehern niedriger Einkommen 2,3 Prozent Plus bedeute.

Forderungen zu hoch
Demgegenüber bedeutet die Arbeitnehmerforderung nach 2,2 Prozent plus 10 Euro für die rund 80.000 Beschäftigten laut Arbeitgebern eine Gehaltserhöhung um bis zu 3 Prozent, jedenfalls von durchschnittlich 2,6 Prozent. Das, so argumentiert der Bankenverband, könne von den Banken weder gegenüber den Kunden noch gegenüber den Aktionären gerechtfertigt werden.

"Wir haben einen Riesenschritt auf die Gewerkschaft zugemacht", sagte Sparkassenverbandschef Michael Ikrath am Abend. Es sei ja gefordert worden, dass die Inflationsrate abgegolten wird. Bei den Höchstbezügen läge man jetzt knapp darüber, bei den niedrigeren deutlich darüber. Die jetzige Gewerkschafts-Forderung von im Schnitt 2,6 Prozent sei "für uns nicht darstellbar", sagte Ikrath. Als unrealistisch wies er Forderungen nach Arbeitszeitverkürzungen zurück.

Kein Verhandlungsspielraum mehr
"Ein wesentlicher Verhandlungsspielraum nach oben ist nicht mehr vorhanden", stellte auch Arbeitgeber-Chefverhandler und BAWAG-Personalchef Gerhard Müller fest. Er sieht den Ball nun bei der GPA. Die Arbeitgeber meinen, dass die Kunden "null Verständnis" für die von der Gewerkschaft für nächste Woche angekündigten Betriebsversammlungen während der Dienstzeit hätten.

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