Am Dienstag

Börse Tokio schließt klar im Minus

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Bank of Japan bleibt bei extrem expansiver Geldpolitik nach Umsatzsteuererhöhung.

Der Tokioter Aktienmarkt hat am Dienstag tiefrot geschlossen. Der Nikkei-225 Index verlor deutliche 201,97 Punkte oder 1,36 Prozent auf 14.606,88 Zähler. Der Topix Index musste noch klarer um 22,28 Punkten oder 1,86 Prozent auf 1.174,56 Einheiten nachgeben. 1.573 Kursverlierern standen dabei 125 -gewinner gegenüber. Unverändert notierten 29 Titel.

Im Mittelpunkt des Interesses stand die Entscheidung der Bank of Japan über eine Fortsetzung der lockeren Geldpolitik. Die Zentralbank entschied sich für keine weiteren Veränderungen nach der Erhöhung der Umsatzsteuer vergangene Woche. Diese war von Premierminister Shinzo Abe vergangenen Dienstag von fünf auf acht Prozent erhöht worden. Daraufhin wurden Marktmeinungen, wonach die Bank of Japan ihre extrem expansive Geldpolitik noch weiter lockern würde, laut. Ein großer Anteil der Analysten rechnet mit einer Verdoppelung der Rückkäufe von Exchange-Traded Funds (ETFs) bis Juli.

Vor allem Exportwerte verzeichneten am Dienstag aufgrund des starken Yens großteils Kursverluste. So verloren Honda-Werte 3,25 Prozent auf 3.455 Yen, nachdem der Yen abermals gegenüber dem Dollar an Wert gewann. Auch Titel des Konkurrenten Toyota büßten aufgrund der Auslandsabhängigkeit des Geschäfts 2,34 Prozent auf 5.623 Yen ein.

Besonders unter die Räder kamen Titel von Pharmakonzernen. Dabei stand das Unternehmen Takeda im Mittelpunkt, das gemeinsam mit dem amerikanischen Konzern Eli Lilly von einem US-Gericht zu einer Milliardenstrafe verurteilt wurde. Takeda solle einem Anwalt der Kläger zufolge 6 Mrd. Dollar an Strafe bezahlen müssen. Den beiden Pharmariesen wurde in dem Prozess vorgeworfen, Krebsrisiken des Diabetes-Medikaments Actos verschwiegen zu haben. Die angeklagten Konzerne hätten das Urteil mit "erstauntem Schweigen" aufgenommen, hieß es. Die Aktie von Takeda brach um 5,16 Prozent auf 4.572 Yen ein.

Auch die Aktien des Telekommunikations- und Medienkonzerns Softbank verloren nach dem gestrigen Kursrutsch abermals deutlich. Die Papiere des Unternehmens gaben um 4,49 Prozent auf 7.217 Yen nach. Softbank ist Teilhaber des chinesischen Internetkonzerns Alibaba, der einen Börsengang an der Wall Street plant.
 

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