Der zu 100 Prozent zur börsenotierten conwert Immobilien Invest SE zählende große deutsche Wohnimmobilien-Verwalter alt+kelber hat das Management eines neuen DWS-Immobilien-Fonds im Volumen von 120 Mio. Euro übertragen bekommen. Für die Tochter der Deutschen Bank zeichnet alt+kelber für Ankauf, Bestandsentwicklung, Mietverwaltung und Veräußerung verantwortlich.
Der Fonds "DWS Access Wohnen" startet mit 22 Objekten im Wert von 60 Mio. Euro und soll auf 120 Mio. Euro verdoppelt werden. Bei gutem Kundeninteresse sei später auch eine weitere Aufstockung auf zum Beispiel 200 Mio. Euro möglich, sagte conwert-Chef Johann Kowar im Gespräch mit der APA.
Die Tochter alt+kelber, die in Deutschland derzeit 49.000 Wohnungen verwaltet, verdient bei dem DWS-Fonds an den Provisionen, wobei Kowar vor allem die mit der Deutschen Bank vereinbarte Fee-Struktur hervorhebt: Die sei nämlich "sehr sehr ähnlich" jener, die früher von conwert-Aktionären und Aktionärsschützern auch kritisiert worden sei, teils sei sie für conwert sogar noch besser. Von DWS erhält alt+kelber 2 bis 3 Prozent Akquisitionsprovision, 0,3 bis 0,4 Prozent Assetmanagement-Gebühr und auch noch eine Property Management Fee, also eine Hausverwaltungsgebühr.
Bestandsobjekte aus der Gründerzeit
Von den 22 Objekten mit 34.700 m2 vermieteter Fläche in elf deutschen Städten, mit denen der Fonds im Volumen von 60 Mio. startet, stammen laut Kowar Objekte für 18 Mio. Euro von der conwert. Auch in weiterer Folge werde conwert noch Objekte an den Fonds veräußern. Enthalten sind ausschließlich Bestandsobjekte, die aus der Gründerzeit (Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert) bis in die 80er und 90er Jahre des 20. Jahrhundert stammen. Für conwert stelle der DWS-Fonds einen gelungen Ausbau des Dienstleistungsgeschäfts dar, wie man ihn beabsichtigt habe, "nachdem wir selbst kaum neues Eigenkapital einwerben konnten", so Kowar.
Die Mindestbeteiligung am "DWS Access Wohnen" beträgt 10.000 Euro. Die Platzierung ist bis Ende Oktober vorgesehen, kann aber bis Ende März 2010 verlängert werden. Ab 2011 sind jährlich etwa 6,25 Prozent an Auszahlungen geplant (nach Kosten vor Steuern, bezogen auf das Eigenkapital ohne die 5 Prozent Agio), bis 2019 sollen die Auszahlungen auf 7,0 Prozent p.a. ansteigen.
Nach 2020 soll das Portfolio schrittweise verwertet, also veräußert werden. Grundsätzlich liegt der Schwerpunkt jedoch auf langfristiger Vermietung. Drei Viertel des Portfolios sollen dauerhaft zur Erzielung von Mieteinnahmen gehalten werden, ein Viertel ist für den kleinteiligen Wohnungsverkauf vorgesehen, ehe gegen Ende der große Block der Asset-Verkäufe erfolgt.