Erstmals islamisches Bankangebot in Deutschland

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Im kommenden Frühjahr sollen Bankgeschäfte nach islamischen Recht angeboten werden. Die Kuveyt Türk Bank will eine Zweigstelle in Mannheim eröffnen.

Im Angebot sind dann erstmals Anlagen, die die Vorschriften der islamischen Religionsgesetze befolgen, bestätigte ein Fachmann der Kuveyt Türk Beteiligungsbank (Istanbul) einen Bericht der "Rhein- Neckar-Zeitung".

Nach Angaben des Zentralrats der Muslime fühlen sich drei Viertel der vier Millionen in Deutschland lebenden Moslems eng mit den islamischen Traditionen verbunden, mindestens ein Fünftel ist laut Bank interessiert am islamischen Finanzwesen. Die Zweigstelle sei nur der Anfang, hieß es auf Anfrage bei der Bank weiter: Angestrebt werde eine Lizenz als Vollbank, außerdem sollen Angebote und Filialnetz zunächst in Deutschland, danach in Europa erweitert werden.

Nach Ansicht des Zentralrats ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis auch deutsche Banken das "Islamic Banking" für sich entdecken. Das islamische Finanzwesen untersagt unter Bezug auf das Zinsverbot des Propheten Mohammed Zinsen, erlaubt aber die Vergabe von bestimmten Sachmittelkrediten. Religionsgelehrte müssen für jedes Finanzprodukt die Unbedenklichkeit bescheinigen. Verboten sind dem Bericht zufolge beispielsweise Investitionen in die Sex- und Glücksspielindustrie oder in Firmen, die erkennbar vor dem finanziellen Zusammenbruch stehen.

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