Europa rechnet mit Athen-Pleite

Teilen

Stunde um Stunde verhandelten EU und Griechenland in dieser Woche – ohne Erfolg.

Die dramatische Schuldenkrise in Griechenland ist wahrscheinlich nicht mehr zu stoppen. Jetzt rechnet auch Angela Merkel mit dem Schlimmsten: Die deutsche Kanzlerin kämpfte monatelang um die Griechen, zusammen mit der Europäischen Zentralbank (EZB) bereitet sie laut Bild-Zeitung aber jetzt alles für eine Staatspleite von Griechenland vor.

Tsipras braucht dringend Geld, sonst kommt Konkurs

Athen hat keine Zeit mehr: Premier Alexis Tsipras braucht dringend frisches Geld, sonst muss er Konkurs anmelden. Bis 30. Juni läuft noch das aktuelle Hilfsprogramm – dann muss sich Athen im Schuldenstreit mit seinen Gläubigern einigen, um an 7,2 Milliarden Euro aus dem Rettungsfonds ESM zu kommen. Eine Chance auf Einigung gibt es noch: Kommenden Freitag gibt es ein letztes Krisentreffen der Euro-
 Finanzminister in Brüssel.

Laut Bild soll Merkel bereits wissen, dass die Zeit nicht mehr reicht, um Athen bis zum 30. Juni zu retten. Das heißt: Am 1. Juli könnte der Grexit, also der Euro-Austritt Athens, Realität werden.

Griechen-Pleite wäre das Teuerste überhaupt

Was passiert dann mit Griechenland? Wenn die 1,5-Mrd.-Rate nicht an den IWF überwiesen wird, stufen die Ratingagenturen Athen auf Pleite ab. Alle Kredite von 325 Mrd. Euro wären sofort fällig!

SP-Kanzler Werner Faymann fliegt am Mittwoch nach Athen. Er warnt eindringlich: „Die Stimmung in der Eurozone wäre verheerend, wenn wir ein Kontinent werden, wo Länder aus der gemeinsamen Währung rausfliegen.“

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.